Die einstige Karawanserei mit dem Namen Alarahan oder auch Alara Han befindet sich in der Nähe des Flusses und des Ortes Alara und zwischen den kleinen Dörfern Çakallar und Karakaya. Erbaut wurde sie 1231 und das wahrscheinlich unter der Herrschaft von I Alâeddin Keykubad, der von 1221 bis 1237 Seldschuken Sultan war und der auch in der Inschrift vor der Gebäude bzw. über dem Eingang des Gebäudes erwähnt wird bzw. als Huldigung an den Sultan gedacht war. Eine Zeile lautet in übersetzter Form: Der Größte von den Sultanen großer Sultan.
Das Gebäude war sehr lange eine komplette Ruine, da es seit Anfang des 19. Jahrhunderts nicht mehr benutzt wurde. Erst 2001 wurde das Gebäude von eine Firma aus Ankara nach und nach restauriert und so originalgetreu wie möglich wieder aufgebaut. Im Inneren kann man teilweise erkennen, wie hoch sich in der Zeit, als das Gebäude verlassen war, die Erde über den Böden gebildet hatte.
Alarahan gehört eher zu den kleineren Karawansereien dieser Zeit, allerdings zählt der Bau zu den komplexesten aller Karawansereien. Die Steine der Mauern - Wände sind sehr dick und haben jeweils einen Durchmesser bzw. eine Dicke von jeweils rund 2 Meter.
(Äußeres Eingangstor)
(Vorhalle)
Eine weitere Besonderheit des Alarahan ist die Architektur und die Anordnung der Höfe und Zimmer. Denn einen freien Innenhof sucht man hier vergeblich und die Räume sind nicht, wie bei anderen Gasthöfen für Karawanen üblich, symmetrisch zueinander angelegt, sondern verwinkelt angeordnet.
(Der verwinkelte Innenhof)
Derzeit wird die Einrichtung hauptsächlich als Veranstaltungsort für türkische Folklore-Shows in Verbindung mit Essen genutzt. Die jeweiligen Shows werden auch von verschiedenen Reiseveranstaltern angeboten und vermarktet.
(Restaurant und Bühne)
Ganz in der Nähe des Gebäudes findet man auch ein Restaurant direkt am Fluss, welches jeweils ab Mai geöffnet hat und wo dann auch in gehäufter Form die Besitzer der Kamele auftauchen, die speziell damit Geld verdienen, dass die Besucher auf den Kamelen reiten oder Bilder mit den den jungen Tieren machen. Hier ist etwas Vorsicht geboten, denn die Kamelbesitzer können ggf. auch etwas aufdringlich sein.
Wer Badekleidung mit dabei hat, kann sich direkt im Fluss abkühlen und erfrischen um danach evt. noch in Richtung der Burg / Burgruine (Alarakale - Alara Kale) aufmachen, die in Sichtweite über dem Alarahan thront.
(Alara River)
Wir waren hier, als Alarahan noch geschlossen hatte, waren aber in der glücklichen Lage, den "Verantwortlichen" dafür anzutreffen, der uns alles gezeigt und auch ganz in Ruhe viel dazu erzählt hat, was den Besuch einzigartig und spannend machte.
Noch ein paar Worte zu den sonstigen Informationen, die man im Netz so findet (inkl. Wiki). Einiges davon stimmt nicht so ganz im Vergleich zu den Informationen, die wir vor Ort bekommen haben und auch wenn man den Hinweisen auf den Informationstafeln glauben darf, die direkt vor dem Gebäude angebracht sind.
Ein Besuch lohnt sich hier definitiv, speziell dann, wenn man nicht mit einer größeren Gruppe hier ankommt und man einiges für sich alleine hat und genießen kann.