Sonntag, 17.4.
Der A321 von Turkish Airways landet pünktlich am Atatürk-Airport. Wir ziehen uns Geld aus dem Automaten, folgen den "Metro"-Schildern, holen uns vom Jetonmatik je 2 Token (Plastikmünzen) und nehmen die Halif Metro bis Zeytinburnu. Dort wechseln wir in die blaue Tram (T1) und fahren bis Tophane. Das ist die billigste Variante, ins Zentrum zu gelangen. 20 Stationen mit der Straßenbahn zu fahren ist allerdings sehr zeitaufwändig und das Ding ist zum Bersten voll. Dafür bekommt man gleich ein Gefühl, wie groß die Stadt ist. Wichtig ist es allerdings, einen Sitzplatz zu ergattern.
Unser Hotel, das "The House - Galatasaray" ist schnell gefunden. Danach erkunden wir die Istikal Caddesi. Die Shoppingmeile führt quer durch den Stadtteil Beyoglu (gesprochen Bejolu, mit Betonung auf der 2. Silbe) vom Taksim Platz bis fast zum Galataturm. In den Seitengassen gibt es unzählige Restaurants, Bars und Clubs. Trotz der Kälte (ca. 10 Grad) haben alle Tische und Stühle im Freien aufgestellt und dank Windschutz und Heizstrahlern ist es draußen sogar recht gut auszuhalten.
Das Abendessen nehmen wir in einem Restaurant in einer Parallelstraße zur Istikal Cd. ein. Je weiter man sich von dieser entfernt, desto normaler werden die Preise. Es gibt Mezze, Köfte und gebratene Sardinen.
Das Dessert (Profiteroles, Bisquitroulade, Tee und türkischen Kaffee) nehmen wir in der Istanbuler Traditionskonditorei Saray ein.
Montag, 18.4.
Es regnet. Nach dem Frühstück stürzen wir uns ins Sightseeing. Wir nehmen wieder die blaue Tramlinie bis Sultanahmet. Hier konzentrieren sich die 3 Hauptsehenswürdigkeiten Istanbuls, Topkapi Palast, Hagia Sophia und Sultan Ahmed Moschee (die "blaue" Moschee). Wir wollen heute den Topkapi-Palast, der jahrhundertelang der Wohn- und Regierungssitz der Sultane des Osmanischen Reiches war, besichtigen. Dabei sind wir nicht alleine. Solche Menschenmassen hab ich selten zuvor bei einer Sehenswürdigkeit gesehen. In den Raum mit den Reliquien (Mohammeds Barthaare und Waffen, alte Koranausgaben und dem Stab, mit dem Moses das Meer geteilt hat) kommen wir noch recht einfach rein. Vor der Schatzkammer hat sich jedoch schon eine gut 50 Meter lange Schlange gebildet.
Uns reichts, wir verlassen das Palastgelände und brechen zum Großen Basar auf, der nur 2 Stationen mit der blauen Linie entfernt ist. Der "Kapali Carsi", wie er auf türkisch heißt, erfüllt alles das ich zuvor gelesen habe, NICHT. Angeblich ist er ja so riiiiesig, dass man sich leicht verlaufen kann. Find ich gar nicht, ich hab nie die Orientierung verloren. Ist doch eh alles im rechten Winkel angeordnet. Und angeblich sind dort die Gassen nach Produkten geordnet, ich hatte eher den Eindruck, wenn man 10 Läden gesehen hat, dann kann man sich den Rest sparen. Es wiederholt sich alles, Schmuck - Teppich - Bekleidung - Glasmosaiklampen - Teppich - Schmuck - Backgammon-Spiele - Bekleidung - Glasmosaiklampen - Bekleidung - Teppich,...
Auf einem Platz in der Nähe zum Großen Basar:
Am Platz vor dem Großen Basar bemerken wir ein paar Straßen, die steil nach unten in Richtung Marmarameer führen. Hier muss doch die Restaurantmeile Kumkapi sein. Wir gehen eine der Straßen runter und kommen tatsächlich genau bei den Fischlokalen raus. Um die Zeit ist natürlich nix los, aber abends und vor allem wenn das Wetter passt, ist es hier sicher sehr schön. Geht man über die breite, stark befahrene Kennedy Cd. ist meerseitig ein kleiner Fischmarkt mit ein paar Restaurants. Dort teilen wir uns eine gemischte Fischplatte als Mittagssnack.
Danach - mittlerweile sind wir völlig durchnässt - geht's zurück zum Hotel und abends auf die Istikal Cd.
Dienstag, 19.4.
Hurra, es ist trocken! Sightseeing 2. Teil. Heute sind die beiden großen Sakralbauten dran, die Hagia Sophia und die Blaue Moschee. Wir fahren also wieder mit der T1 bis Sultanahmet. Tram-Fahren ist easy. Token kaufen (1,75 TL), beim Drehkreuz einwerfen, alle 5 Minuten fährt ein Zug, die Stationen sind im Wageninneren (inkl. den "points of interrest") angeschrieben und werden auch auf Englisch durchgesagt.
Obwohl es nicht mal 10 Uhr morgens ist, hat sich auch vor der Hagia Sophia bereits eine gewaltige Menschenmenge eingefunden. Es geht aber relativ rasch, in 15 Minuten sind wir drinnen. Die Hagia Sophia ist mächtig. Kaum zu glauben, dass die Menschen im 6. Jhdt. zu so einem gewaltigen Bauwerk fähig waren. Als byzantinische Kirche gebaut, später zur Moschee umfunktioniert, dient sie heute als Museum.
Weiter gehen wir über den Platz zur Sultanahmet Moschee. Sie wurde im selben Stil wie die Hagia Sophia gebaut und ist Istanbuls Hauptmoschee. Berühmt ist sie durch die unzähligen blau-weissen Fliesen, mit denen der Innenraum verkleidet ist. Der Besuch ist gratis, Schuhe müssen ausgezogen und in ein Plastiksackerl verpackt werden.
Danach gehen wir zum Ägyptischen Basar (auch Gewürzbasar genannt). Wir finden tatsächlich ein paar Gewürzhändler, auch Safran und Kaviar wird hier gehandelt. Sonst unterscheidet sich das Warenangebot jedoch nicht vom Großen Basar. Großer Vorteil: Hier ist man eindeutig schneller wieder draußen.
Erstaunlicher Weise ist es erst 14 Uhr, also beschließen wir einen Abstecher nach Asien zu machen. Von der Galatabrücke fahren die Boote u.a. auch nach Üsküdar auf der anderen Seite des Bosporus. Ticket gibt's am Schalter, alles völlig unproblematisch. Die Boote fahren ständig.
In Üsküdar gibt's einen lokalen Markt. In einem Kebaplokal gibt's leckeres Mittagessen. Danach fahren wir mit einem kleineren Boot nach Europa (Stadtteil Kabatas) zurück. Von dort nehmen wir wieder mal die T1, zu unserem Hotel sind es nur mehr 2 Stationen.
Abends essen wir in einer Seitenstraße der Istikal Cd. in einem preiswerten Imbiss, danach machen wir noch eine Lokaltour die um ?? Uhr bei einem türkischem Liederabend endet.
Mittwoch, 20.4.
Nach dem Frühstück gehen wir ins Museum "Istanbul Modern". Fotografieren ist drinnen leider verboten. Am Pier neben dem Museum steht ein riesiges Kreuzfahrtschiff von MSC. Mich wundern die Menschenmassen vor den Hauptsehenswürdigkeiten nicht mehr. Wenn die anlegen, wollen 2000 Menschen auf einmal in die blaue Moschee. Um ca. 12:30 Uhr brechen wir mit T1 und Metro in Richtung Flughafen auf.