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Sina

Master Amigo

  • »Sina« ist der Autor dieses Themas

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1

Donnerstag, 26. März 2009, 19:47

Sicherheit Isla Margarita und Venezuela

Venezuela ist ein wunderschönes, interessantes Land, in das sich auf jeden Fall eine Reise lohnt. Aber es ist kein Paradies. Viele Menschen leben weit unter dem Existenzminimum, ein soziales Netz, welches arme Menschen auffängt, existiert (abgesehen von der eigenen Familie) nicht und die Korruption der Staatsbediensteten ist ein weiterer Unsicherheitsfaktor. Kriminalität gibt es somit auch in Venezuela zweifellos und sie kann auch nicht weggeleugnet oder verharmlost werden. Bewaffnete Überfälle sind auch in Touristengebieten wie z. B. der Isla Margarita an der Tagesordnung. Insofern sollte man sich vor allem außerhalb der Hotelanlage sehr umsichtig verhalten. Ergänzend zu den Hinweisen vom Auswärtigen Amt daher noch einige zusätzliche Sicherheitstipps für einen unbeschwerten und sicheren Urlaub:

- keinerlei auffälligen Schmuck tragen (auch wenn es nur billiger Modeschmuck ist)

- nicht öffentlich mit größeren Geldbeträgen herumhantieren. Das gilt auch für den Schmuckkauf (Gold ist in Venezuela vergleichsweise günstig) beim Juwellier. Es könnte durchaus passieren, daß man kurz nach Verlassen des Geschäftes seine Schätze wieder los ist, weil man beim Kauf beobachtet wurde. Wer beabsichtigt, Schmuck zu kaufen, sollte sich sicherheitshalber dem ggf. vorhandenen Hoteljuwellier anvertrauen.

- Wertsachen im Hotelsafe verwahren. Das ist zwar auch kein hundertprozentiger Schutz, aber zumindest eine kleine Hemmschwelle.

- Geld immer dicht am Körper tragen und nicht mehr Geld mitnehmen, als man unbedingt benötigt. Ganz ohne Geld sollte man jedoch auch nicht unterwegs sein. Im Falle eines Überfalls sollte man zumindest 10,- US$ oder ein paar Bolivares dabei haben, um die Täter zufrieden zu stellen und keinen Gewalt- oder Waffeneinsatz zu riskieren.

- Fotokamera, Videokamera, ipod, etc. auf Strandspaziergängen und in Städten/Dörfern niemals offen mit sich herumtragen. Lieber in einer einfachen Plastiktüte oder in ein T-Shirt einwicken.

- einsame Gegenden meiden oder in größeren Gruppen besuchen. Dazu zählen leider auch ausgedehnte Strandspaziergäng, z. B. auf der Isla Margarita von der Playa Puerto Cruz (LTI Costa Caribe) zur Playa Caribe in Juan Griego. Eigentlich eine schöne Strecke für eine Strandwanderung, aber leider nicht ganz ungefährlich.

- bei Überfällen zum eigenen Wohl so ruhig wie möglich bleiben, keinerlei Widerstand leisten und hergeben, was man hat. Die Täter stehen häufig unter Alkohol- und/oder Drogeneinfluss und schrecken nicht vor Gewaltanwendung zurück.

- dunkle, kleine Strassen und Armensiedlungen (z. B. Los Cocos/Porlamar/Isla Margarita) weiträumig meiden. Ich habe mich mal (da ich von einem Auto mit 4 Männern drin verfolgt wurde und sie irgendwie abhängen wollte) in so einem Slum verfranst, bin nur durch Glück heile wieder rausgekommen...

- nach Einbruch der Dunkelheit die Städte meiden, auch für kurze Strecken ein offizielles (!) Taxi nehmen

- Polizisten respektvoll behandeln - sollte man von einem Polizisten gebeten werden, ihm einen Hot Dog, eine Cola zu kaufen o. ä. - nicht hinterfragen oder diskutieren, sondern machen. Die venezolanische Polizei hat das Recht, jeden ohne Angabe von Gründen bis zu 24 Stunden festzusetzen - und venezolanische Streifenpolizisten sind Mindestlohnempfänger und dementsprechend korrupt.

- Vorsicht auch bei "mobilen Ausflugsverkäufern" am Strand. Zwar bieten sie Ausflüge meist günstiger an als seriöse Reiseveranstalter und es gibt auch durchaus seriöse Ausflugsagenturen, allerdings sind mir viele Fälle bekannt, in denen die gebuchten und im Voraus bezahlten Ausflüge nie durchgeführt wurden und der "nette" Strandverkäufer von der Bildfläche verschwunden und auch telefonisch nicht mehr erreichbar war, was natürlich für die betroffenen Gäste mehr als ärgerlich war. Das Geld war weg und gesehen bzw. erlebt hatten sie nichts.

- Keinesfalls Briefe, Päckchen, Teddybären, etc. von Urlaubsbekanntschaften als "Gefallen" mit in die Heimat nehmen, um sie von dort aus weiterzuverschicken. Die Isla Margarita ist einer der letzten Zwischenstops von Drogen auf dem Weg nach Europa - und die Kontrollen sind sehr streng und konsequent, die Strafen genauso. Und ein venezolanisches Gefängnis ist kein Spaziergang, sondern brutale Realität. Die Botschaft kann in solchen Fällen in aller Regel auch nur sehr wenig ausrichten, maximal kann sie die sporadische Versorgung mit Lebensmitteln sicherstellen.

- stets eine Kopie vom Reisepass mit sich führen und das Original im Safe lassen. Außerdem hat es sich bewährt, von allen wichtigen Unterlagen sowie auch von Kredit- und EC - Karte eine Kopie im Koffer zu haben, damit diese bei evtl. Verlust leichter ersetzt werden können.

- ein paar Spanischkenntnisse sind von Vorteil
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

2

Dienstag, 7. April 2009, 23:01

Puuhhh, dann sollte ich doch lieber die Finger von der "Isla" lassen? Wäre eigentlich noch eines meiner Traumziele.
Die Isla Margarita soll ja angeblich von Hurrikans weitgehend verschont sein und die Strände bzw. das Klima wären schon mein Fall.

Welchen Ort bzw. welche Unterkunft würdet Ihr mir als Neuling ohne Spanischkenntnisse denn überhaupt empfehlen?

LG Fuertemaus

3

Dienstag, 7. April 2009, 23:17

Wir haben damals in den Flamenco Villas an der Playa el Agua genächtigt und waren sehr zufrieden.Konnten uns dort im Ort und auch in Porlamar frei bewegen und hatten eigentlich nicht das Gefühl irgendeiner Bedrohung.Aber wie gesagt das ist einige Jahre her.Ändern kann sich vieles.

Zu dieser Zeit fegte auch ein Hurrican durch den unteren Teil der Karibik.(es war September)Es war schon einige Tage der Strand gesperrt,zur Sicherheitaber die Ausläufer waren nicht stark.In Tobago hingegen soll mans wesentlich mehr gespürt haben-muss wohl an der Strömung liegen.

Aufgepasst haben wir nur in Caracas.Die paar hundert Meter vom internationalen Flughafen zum nationalen Flughafen haben wir in Rekaordzeit zufuss geschafft weil wir Angst hatten.Im Hintergrund waren nämlich Schüsse zu hören.Wir waren aber nicht die einzigen die liefen :kuller:

Alles in allem wars ein toller Urlaub,aber wie Sina schon sagt kein ganz ungefährliches Paradies.Zumindest auf dem Festland.
Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, frag nach Salz und Tequila.

Sina

Master Amigo

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4

Dienstag, 29. Dezember 2009, 01:02

Nein, ungefährlich ist Venezuela und auch die Isla Margarita nicht. Mit ein paar Vorsichtsmaßnahmen kann man zwar viel verhindern, aber eben nicht alles. Schade - es ist ein wunderschönes Land mit einer unglaublichen Vielfalt von Nationalparks und Naturwundern, das sich zu bereisen und zu erkunden wirklich lohnt, aber die oft armutsbedingte Kriminalität ist nicht wegzuleugnen. Daran ändern auch die blumigen Reden und Versprechen von Hugo Chavez, die in den letzten Jahren immer realitätsferner werden, nichts. Irgendwann knallt es richtig in Venezuela. Chavez spricht von einer sozialistischen Weltherrschaft Lateinamerikas und feindet sich ernsthaft mit den USA an. Das wird (auch angesichts der riesigen Erdölvorräte Venezuelas) nach meiner Einschätzung nicht mehr lange gutgehen...

Ich war in den letzten Jahren, in denen ich meine Urlaube u. a. in der Dominikanischen Republik und an der Riviera Maya/Mexiko verbrachte, jeden Tag aufs Neue überrascht, daß wir die Strandtasche mit Kamera, etwas Geld, etc. einfach auf der Liege am Hotelstrand lassen und unbehelligt baden oder ausgedehnte Strandspaziergänge machen konnten, ohne daß danach etwas fehlte - das hätte ich auf der Isla Margarita nie getan. Da habe ich lieber meine Tasche mit "ein wenig" (meist habe ich umgerechnet US$ 5,- fürs Aufpassen gegeben...) Trinkgeld an der Strandbar in Verwahrung gegeben, als sie einfach herumliegen zu lassen...
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Thorben-Hendrik

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5

Dienstag, 29. Dezember 2009, 08:14

Das wäre für mich kein Urlaub wenn ich immer Angst haben muss es passiert etwas......

Es gibt ja genügend andere Ziele.

6

Dienstag, 29. Dezember 2009, 12:18

Die Strandtaschen konnten wir schon ohne Bedenken liegen lassen.Haben wir auch.
Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, frag nach Salz und Tequila.

Sternedieb

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7

Freitag, 8. Januar 2010, 17:00

Zum Thema Sicherheit:

Laut dem venezolanischen Observatory of Violence (OVV) werden alleine in Caracas an jedem Wochenende rund 50 Personen getötet.
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

8

Mittwoch, 3. Februar 2010, 06:21

Sicherheit in Venezuela

Hallo :welcome: ,

Es stimmt, Venezuela ist im Moment ein unsicherers Land. Aber auch andere lateinamerikanische Laender sind unsicher. Es wuerde sagen unbedingt die Sicherheitsvorschriften der Botschaft beachten. Vor allem nicht in jedes Taxi steigen und nicht nachts allein auf den Strassen rumlaufen. Man muss ja nicht unbedingt nach Margarita. Es gibt auch die Moeglichkeit an einsamen und sicheren Straenden Urlaub zu machen.
Tip: El Hatillo, Boca de Uchire. Kaum Touristen unter der Woche. Es ist ein kleines idyllisches Fischerdorf an einer grossen Lagune. Dort kann mann eine aussergewoehnliche Vogelwelt beobachten.

xxx

Edit:
Werbung und E-Mail - Adresse gemäß der Verhaltensregeln entfernt

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Travelamiga« (3. Februar 2010, 07:50)


9

Mittwoch, 3. Februar 2010, 06:46

Hallo rosalinda,

hier gibt es auch ein Werbeforum. Aber vor dem posten bitte gut lesen.
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

elke

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10

Freitag, 12. Februar 2010, 12:03

Wir verbringen im März unseren siebten Urlaub auf der Isla. Die Punke, die Sina genannt hat, halte ich für sehr wichtig. Ich muß dazu aber sagen, wenn man in einer Großstadt wie in Köln wohnt und auch ständig von Raubüberfällen und dergleichen in der Zeitung liest, macht man sich über die Sicherheit in anderen Ländern nicht mehr allzu viele Gedanken. Aber blauäugig sind wir natürlich nicht! Wir wohnen immer im Ferienhaus und sind es von daher gewohnt, uns frei überall zu bewegen. Abends sind wir aber auch mit dem Taxi unterwegs, das mach ich allerdings hier in Köln auch. Da muß ich spätabends auch nicht in die U-Bahn.
Auf der Isla wird man, besonders in Porlamar, auch häufig wegen Geldwechseln auf der Straße angesprochen, darauf sollte man sich auf keinen Fall einlassen.
Ich lebe auf Gran Canaria :urlaub:

11

Freitag, 12. Februar 2010, 13:16

Ich war 1987 das erste Mal in Playa el Agua gelandet - damals noch als Individualtourist kostengünstig zu bewerkstelligen.
Der Strand und die einfachen Unterkünfte waren sehr gut.

Es ist traurig mitzuerleben, wie sich diese Inseln entwickeln - so auch San Andrés (damals noch die Perle der Karibik)

Nachdem ich heute die Inseln sehe - kommen mir die Tränen - vielleicht muß es ja auch so sein......wer weiß.... ?(
Freedom's just another word for nothing left to lose...

Sina

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12

Montag, 8. März 2010, 22:27

Ich war zur Jahrtausendwende auf Isla Margarita - 1 1/2 Jahre lang. An der Playa el Agua konnte ich damals sehr gut beobachten, wie das AI der meisten dort ansässigen Hotels vieles kaputtgemacht hat. Eine zeitlang lebte ich auch an der Playa del Agua. Abends ein Restaurant zu finden, wo man noch etwas Gescheites bekam, war schon ein Kunststück - die meisten der verbliebenen Restaurants rechneten abends schon gar nicht mehr mit Gästen und konnten einen Großteil von dem, was auf der Karte stand, gar nicht anbieten, weil es nicht vorrätig war. Teilweise scheiterte es sogar an simplen Dingen wir einer Pizza.

Die beiden "Stranddiscos" waren zu 70% von Prostituierten auf der Suche nach Kundschaft besucht. Manche Gäste beschwerten sich sogar über die "Tarife" und daß sie im Hotel draufzahlen mussten, wenn sie eine "Dame" mit aufs Zimmer nehmen wollten... :Nope: Ein Hotel wurde geschlossen, weil dort zenterweise Kokain gefunden wurde und die Eigentümer untergetaucht waren. Gäste wurden auf dem Rückweg vom Strand mit Schrotflinten beschossen, weil sie nicht genug Geld und Wertsachen dabei hatten, um die Kriminellen, die sie ausrauben wollten, zufrieden zu stellen.

Ich möchte nicht sagen, daß AI alles kaputtgemacht hat - aber es hat definitiv sehr viele einheimische Familien weit unter das Existenzminimum abrutschen lassen. Und wenn es ums blanke Überleben geht, ist der Mensch zu sehr vielem fähig. Mir selbst wurde in Porlamar die Seitenscheibe vom Auto eingeschlagen und eine große Wassermelone sowie eine Tüte mit ein paar Lebensmitteln und Softdrinks von der Rückbank geklaut. Das Autoradio hat den Dieb nicht interessiert...
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

holgereberle

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13

Montag, 22. März 2010, 00:36

Auch wir hatten uns in die Insel verliebt und waren 4x am Playa el Agua und 1x in El Yaque. Dazu noch 2 Ausflüge ins Paradies nach Los Roques. Wir haben dort Freundschaften mit Angestellten aus Hotels und von Ausflug-Veranstaltern geschlossen, die weit über das übliche Maß hinaus gehen. Wir haben mit dem Mietwagen Inseltouren auch an einsamste Strände gemacht. Wir waren in zig Discos in Porlamar, zu diversen Dorffesten, zum shopping im Conejeros, in den Spielcasinos und zum Don Omar Konzert. Einmal haben wir sogar Tauchausrüstung für 2000 Euro im Auto unbeaufsichtigt gelassen. Uns ist nie etwas passiert.
Diese Freiheit änderte sich mit der Währungsreform. Die Regierung gab in diesem Zusammenhang Firmen, die Ihre Steuern bezahlten die Möglichkeit, Bolivar in Dollar zu tauschen. Hierzu muss man wissen, dass Reiseveranstalter auf der Insel auch die Inlandsflüge in Dollar bezahlen müssen und extrem auf Devisen angewiesen waren. So blühte der Geldhandel in riesigen Dimensionen. Durch die Währungsreform entzog die Regierung vielen Schwarzgeldtauschern Ihre Basis und dass veranlasste diese zur Suche nach anderen Einnahmequellen. Einige organisierten sich zu 10-15 Mann Trupps, die mit schweren Waffen Hotels plünderten. Eine unserer Bekannten war auch betroffen. Ihr Hotel wurde überfallen, sie musste den Gangstern auf Knien und mit einer Waffe am Kopf sagen, wo die Einnahmen sind. Auch unser Freund bei einem Reiseveranstalter wurde 3x ausgeraubt. Er hat uns bei unserer letzten Anfrage 2008 gebeten, lieber nicht mehr auf die Insel zu kommen.
Wir bewundern Elke, die sich davon nicht verschrecken lässt.
Wenn jemand mehr wissen möchte, schickt Elke oder mir eine PN. Wir helfen gerne. Auch mit Tipps, die nicht hierher gehören.
Nimm dir Zeit ... und gib ihr einen Sinn!

elke

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14

Freitag, 9. April 2010, 18:56

Wir sind auch wieder zurück, nach dem Kofferauspacken, Wäsche waschen, Hund abholen will ich hier zum Thema Isla Margarita zu Wort melden.
Leider kann ich diesmal keine Bilder vom Urlaub zeigen, wir sind beraubt worden. Mir wurde auf dem Nachhauseweg vom Restaurant (mitten durchs Dorf) mein Täschchen entrissen. Da war zwar kaum Bargeld drin, etwas Kleingeld nur, aber leider mein Fotoapparat. Zwar nicht besonders wertvoll, aber wegen den Bildern fand ich es doch ärgerlich. Aber sowas kann man verschmerzen, uns ist glücklicherweise nichts passiert.
Wir waren jetzt zum siebten Mal auf Isla Margarita (seit 2004 6 mal, das erste mal 1991) und es war unser letzter Urlaub dort. Die Insel hat sich sehr zum Nachteil verändert, nicht nur wegen der ansteigenden Kriminalität. Davon haben uns etliche Bekannte dort schon im letzten Jahr erzählt, aber es ist schon etwas anderes, wenn es einem selbst passiert. Der Tourismus nimmt immer mehr ab, die wenigen Urlauber bleiben in ihren Hotels, was auch verständlich ist. Es gibt auch kaum noch Lokale, die abends geöffnet haben. Das ist für uns als Apartmenturlauber natürlich nicht so schön. Restaurants, die im letzten Jahr neu eröffnet hatten, haben inzwischen schon geschlossen. In Playa el Agua, der ehemaligen Touristenhochburg, waren abends um 8.30 Uhr schon die Lichter aus. Hinzu kam, dass vielerorts die STraßenbeleuchtungen aus waren, Dunkelheit zieht Kriminalität an. Ich hatte vorher schon in einigen Foren gelesen, dass es empfohlen wird, das Hotel abends nicht zu verlassen. Als ich die Dunkelheit in Playa el Agua erlebte, konnte ich das gut nachvollziehen. Nach dem Raub meiner Tasche waren wir abends auch nicht mehr zu Fuß unterwegs.
Als negativ empfanden wir auch die regelmäßigen STromsperren. An drei Abenden in der Woche hatten wir in unserem Ort von 17 bis 19 Uhr keinen STrom. Das ist wohl mittlerweile im ganzen Land so, auf der Insel war es von Ort zu Ort zu unterschiedlichen Zeit.
All dies hat bei uns zu der Entscheidung geführt, uns ein anderes Urlaubsziel zu suchen. Zumal es preislich auch nicht mehr so günstig ist und der Flug ist sehr, sehr teuer. Auch die Versorgungslage ist nicht optimal, das haben wir schon in früheren Urlauben erlebt. Einmal gab es während der gesamten Zeit keine Milch, diesmal war Kaffee nur per Zufall zu bekommen.
Wir hatten aber trotz allem einen schönen Urlaub, nach der Sache mit der Tasche waren wir uns auch einig, dass wir ihn uns dadurch nicht vermiesen lassen. Besonders das tolle Wetter haben wir nach dem langen Winter, den wir auch hier in Köln hatten, genossen. Haben unsere Lieblingsstrände und Lieblingsplätze aufgesucht und es uns richtig gutgehen lassen. Hatten nette Urlaubsbekannte, die zeitgleich mit uns dort waren und die wir schon von einem frühren Urlaub kannten. Insgesamt war es eine schöne Zeit!
Ich lebe auf Gran Canaria :urlaub:

15

Freitag, 9. April 2010, 19:13

Hallo Elke, schön daß ihr gesund wieder zuhause seid. Das ist das Allerwichtigste. Kann mir gut vorstellen, wie man sich fühlt, wenn das jahrelange Urlaubs-Lieblingsziel so langsam den Bach hinuntergeht. Der Entschluß, ein neues Urlaubsziel zu suchen, muß ja nicht auf immer gelten. Vielleicht ändern sich die Zeiten - irgendwann.
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
Jimi Hendrix

holgereberle

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16

Samstag, 10. April 2010, 00:00

Hallo Elke,



tut uns leid, dass die Einschätzungen unseres Freundes von der Insel immer noch zutreffen und ihr nun auch eigene Erfahrungen gemacht habt. Wir haben Euren Bericht vor 4 Stunden gelesen und seit dem in Erinnerungen geschwelgt. Was soll ich sagen ... eigentlich hatten wir gehofft, diese Insel bald mal wieder zu sehen. Kein anderer Urlaubsort konnte dem Vergleich mit unseren Erlebnissen dort stand halten.
Nimm dir Zeit ... und gib ihr einen Sinn!

17

Samstag, 10. April 2010, 00:04

Und so machen einige wenige Kriminelle den Tourismus einer ganzen Region kaputt! Ich werde ganz bestimmt nicht zur Isla Margarita reisen, und viele andere Touris werden auch so denken!
:urlaub1:

holgereberle

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18

Sonntag, 11. April 2010, 22:26

Das Tragische daran ist, dass viele der "normalen" Menschen keine andere Einnahmequelle als den Tourismus haben. Und die Chavez-Regierung hat wesentlich größere Probleme als die Kleinkriminalität auf der Insel. Dabei gab es Fortschritte im Land, wie kostenlose Versorgung in Krankenhäusern und eine Bildungsreform. Eltern wird(?)/wurde Geld gezahlt, damit die Kinder in die Schule gehen, anstatt coco frio vor der Schule oder am Strand verkaufen zu müssen. Alles in allem ist die Entwicklung auf der Insel für Touris zwar sehr bedauerlich. Aus dem Blickwinkel unserer sozialen Sicherheitsgesellschaft bedauern wir jedoch eher die Einheimischen, die wie bear geschrieben hat, unter der Zerstörung der Tourismusbranche leiden müssen.
Nimm dir Zeit ... und gib ihr einen Sinn!

19

Montag, 12. April 2010, 08:14

Ein Freund von mir war im März auf der Isla Margarita und kann alles negative, was hier im Thread steht, bestätigen. Außerdem hatte er den Eindruck, unerwünscht zu sein, weil er im Hotel nur arrogant und schmissig behandelt wurde. Deshalb halt ich es wie unsere Katze:
Das wäre für mich kein Urlaub wenn ich immer Angst haben muss es passiert etwas......
Es gibt ja genügend andere Ziele.

20

Montag, 12. April 2010, 09:47

Meine Zeit in Venezuela und auf der IM liegt schon etwas zurück. Im Land selbst und auf der Inse habe ich mich sehr sicher gefühlt. Erst bei der Ausreise hat es mir gedämmert, dass in diesem Land wohl doch einiges im Gange ist. Ich wurde am Flughafen zur Sicherheitskontrolle (damals nur Gepäck) gebeten. Nach dem ersten Schreck, war es mehr Spass, mit dem sehr jungen Sicherheitspersonal die Souvenirs ("Regenmacher") zu besprechen. Auf dem Rückflug tauchten dann die ersten Fragen auf. Wenn ich heute die Hinweise des AA lese, vergeht mir ein wenig das Fernweh nach diesem so zauberhaften Land.