Animiert durch eine Online-Bildergalerie von der Chapada Diamantina, flog meine Freundin im Oktober 2008 mit ihrer Freundin nach Brasilien. Den Urlaub haben wir individuell organisiert und online gebucht. Die Reise ging von
Salvador (1 Tag) über Lencois in der Chapada Diamantina (3 Tage) zur Ilha de Tinhare (10 Tage).
In verschiedenen Foren hatten wir Berichte von Überfällen auf den Nachtbus nach Lencois gelesen, so dass wir eine Übernachtung in Salvador einplanten. Da auch einige Urlauber von Übergriffen auf Taxis berichteten, haben wir den meet & greet-Service des Hotels zugebucht.
Am Abend gíng es zu Fuß in das Altstadt-Viertel Pelourinho. An der Rezeption fragten sie nach dem Weg. Die einheimische Hotelangestellte zeigte ihnen einen sicheren Weg, die Gassen, die zu meiden sind und wie man in Salvador die Handtasche trägt.
Nach dem typischen Unessen im Flieger war der Hunger groß und sie gingen in ein Lokal. Zu diesem Zeitpunkt war es, abgesehen von einen einzelnen Mann, noch völlig leer. Die Wirtin brachte die Karte, welche leider nur portugiesisch war. Natürlich sprach sie auch kein Wort Englisch, wollte ihre neuen Gäste aber nicht gehen lassen. Also holte sie verschiedene Platten mit Fisch, Fleisch und allen möglichen Beilagen aus der Küche und googelte am Ende sogar noch nach Übersetzungen ihrer Speisekarte.
Die Wahl fiel auf Fisch mit Reis. Trotzdem war die Frage der Zubereitung noch unklar, bis sich der Mann dazu gesellte und ihnen half. Er kam aus Sachsen und hatte schon einen Brasilien-Urlaub hinter sich.
Die nächsten Gäste kamen und setzten sich. Nach ein paar Worten war klar, den Dialekt kennt man doch. Und richtig, sie war gebürtige Erfurterin und er kam aus Sachsen. Beide leben seit ein paar Jahren in Australien. Schon witzig, 5 Ossis finden sich unabhängig voneinander in einer Kneipe in Brasiliens 3. größter Stadt und sind die einzigsten Gäste.
Am Essen kann es nicht gelegen haben, das war lecker.
Am nächsten Tag fuhren sie 14 Uhr mit dem öffentlichen Bus nach
Lencois. Christel, die Inhaberin der Pousada des Zielortes, hatte die Tickets (inklusive Sitzplatzreservierung) am Ticketschalter hinterlegen lassen. Den Schalter muss man allerdings erst mal finden. Gegen Vorlage des Reisepasses bekamen sie ihre Tickets ausgehändigt, die Bezahlung hatte Christel übernommen. In Lencois angekommen, wartete sie schon an der Bushaltestelle und fuhr die beiden in die Unterkunft am Stadtrand von Lencois. Christel erwieß sich als wahrer Glücksgriff.
Schon vor der Abreise hatte sie immer prompt und ausführlich auf unsere Emails geantwortet, egal ob Infos über Gesundheitsrisiken, Kriminalität, Gastronomie oder die Hilfe bei der Zusammenstellung der beiden Tagestouren. So mailten wir ihr beispielsweise die Bilder, die wir im Web gesehen hatten und fragten, wie man dahin kommt. Christel hat die Bilder bei den örtlichen Tourveranstaltern rumgezeigt und uns genau erklärt, was in den nächsten beiden Tagen machbar ist. Als die beiden außerhalb der Pousada essen gehen wollten, wurden sie noch hingefahren, obwohl die Pousada auch eigene Küche anbietet.
Die
Chapada Diamantina ist eines der vielen Naturschutzgebiete Brasiliens und bietet, auf einer Fläche so groß wie Bayern, viele Wasserfälle, Tafelberge und Grotten und war die beiden nächsten Tage Ziel von anstrengenden Touren durch die faszinierende Natur. Definitiv sollte man hier eine Woche einplanen.
Am 4. Tag ging es, wieder mit dem Bus, zur
Ilha de Tinhare. Christel gab den beiden noch einige Zettel mit auf den Weg. Auf denen stand in portugiesisch „Wir wollen zum Hafen“, Wir müssen in den Bus nach ... umsteigen“, „Wir brauchen ein Ticket nach ...“.
Der überklimatisierte Bus nimmt auf dieser Strecke auch Fracht mit. Auf Grund von diversen Ladungen (z. B. Zwiebeln) ist er nicht gerade empfehlenswert für geruchsempfindliche Menschen. Auf jeden Fall fährt er aber weit außerhalb des Fahrplans.
So wurde es noch ziemlich eng mit der letzten Fähre zur Ilha de Tinhare, auf der die beiden, die nächsten 10 Tage in einer deutsch geführten Pousada verbrachten.
Viel zu sehen gibt es auf der Insel nicht. Die Reste eines alten Forts, einen Kunstmarkt die Strände
und vor allem das, was man dort Taxi nennt.
Am letzten Tag ging es mit dem Zubringer-Flug zum Flughafen Salvador und heim nach Deutschland.
Insgesamt kostete der Urlaub pro Person keine 1.500 Euro inkl. allem. Den Flug gab es für 538 Euro ab Frankfurt bei Condor. Ein DZ in den Pousadas kostete pro Nacht um die 50 Euro inkl. Frühstück. Bilder findet Ihr unter den Links im Text.