Andreas Altmann, Doyen der deutschsprachigen Reiseschriftsteller, bekennender Atheist mit Sympathien für den Buddhismus, und das absolute Gegenteil eines Esoterikers, reist durch Indien und landet zufällig in einem Vipassana-Zentrum. Er nimmt an einem 10-tägigen Meditationskurs teil, während dem Kontakte zur Aussenwelt, reden, Genussmittelkonsum, lesen und schreiben nicht gestattet sind. Er hält sich an alle Vorgaben, außer an das Schreibverbot.
Meditation ist ja eine Technik zum Entleeren des Gehirns, und das gelingt dem Anfänger A.A. nur selten. Aber Meditation schärft auch den Geist, ist "Training für den Herzmuskel" (copyright A.A.) und genau die vielen Momente, in denen A.A. - angeregt durch die Meditation - seinen klaren Gedanken folgend schreibt, lassen ein ein wunderbares Buch entstehen, eine athmosphärisch dichte Betrachtung der Welt, eine pointierte und genaue Beobachtung der Menschen und eine ehrliche, ungeschminkte Eigenreflektion des Autors.
Ein nur auf den ersten Blick ungewöhnlicher Output für einen Reisebuchautor, ist doch die 'Reise ins Ich' mit Abstand die wichtigste, die es zu unternehmen gibt. Und - keine Sorge - es wird - dem Titel zum Trotz - niemand getötet.
Das Buch ist 2010 im DuMont Verlag erschienen und mittlerweile auch als Taschenbuch erhältlich.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »NoDurians« (7. November 2011, 11:02)