Buchtitel: Wie es am Waterberg zuging
Untertitel: Originalbericht zur Geschichte des Herero-Aufstandes in Deutsch-Südwestafrika
Autorin: Else Sonnenberg
Neuauflage des 1905/06 erschienenen gleichnamigen Buches
Verlag: Uwe Krebs
Wendeburg, 2004
ISBN 9783932030291
ISBN 978-3-932030-29-1
Broschur, 15x21 cm, 124 Seiten, 11 sw-Abbildungen
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Else Sonnenberg stammte aus Wendeburg und ihr Mann Gustav aus Peine-Stederdorf. Während bereits die dunklen Wolken des Herero-Aufstandes aufziehen, wandern die Beiden 1903 nach Deutsch-Südwestafrika aus und lassen sich am Waterberg nieder. Bereits am 14. Januar 1904 wird Gustav Sonnenberg erschlagen und das neue Heim geplündert.
Else Sonnenberg flüchtet sich mit ihrem Säugling in das Missionshaus am Waterberg. So wie fast überall während des Aufstandes bleiben Frauen und Kinder und die Missionare von den Herero unbehelligt. Der Missionar Eich übergibt ihr eine Bibel und dazu ein Notizbuch.
Mehr als vier Wochen leben nun mehrere Frauen und Kinder auf engsten Raum im Missionshaus, immer in der Angst vor Übergriffen der Herero. Am 23. Februar 1904 entschließen sich die in Waterberg lebenden Herero mit ihrem gesamten Vieh, was die Lebensgrundlage bildete, fortzuziehen. Das ganze Volk macht sich mit Ochsenkarren und zu Fuß auf den Weg Richtung Süden, um dem drohendem Krieg mit der deutschen Schutztruppe zu entkommen. Else Sonnenberg und die Bewohner des Missionshauses nehmen sie in ihrem Treck kurzerhand mit. Bis Anfang April ziehen sie mit dem Herero-Treck umher bis sie in Oviumbo im Lager des Oberhäuptlings Samuel Maharero eintreffen.
Maharero stellt sie persönlich unter seinen Schutz und lässt sie schließlich auch allein in das eine Tagesreise entfernte Okahandja ziehen. Auf dem halben Weg kommt die deutsche Schutztruppe den längst Totgeglaubten entgegen und nimmt sie in ihre Obhut. Für Else Sonnenberg und ihren kleinen Sohn endet der Aufenthalt in Afrika am 29. April 1904, als sie das Schiff betritt, das sie wieder zurück nach Deutschland bringt.
Was diese Geschichte jedoch so besonders werden lässt, ist die Tatsache, dass Else Sonnenberg ihr Erlebtes aufgeschrieben hat. Besonders, weil es eines der wenigen zeitnahen Dokumente einer Augenzeugin ist. Sie sieht den einzelnen Menschen und beurteilt ihn nach ihren eigenen Erfahrungen. Bereits 1905 wurde ihr Buch "Wie es am Waterberg zuging" erstmalig veröffentlich.