Erreichbar mit einem gecharterten Böötchen, dass einen eher nach Absprache, weniger nach Wunsch wieder aus dem Paradies abholt und die raue Wirklichkeit bringt. So haben wir die Insel im Februar erlebt.
Wenn man auf Comino anlegt, hat man das Gefühl die Welt ist zuende. Irgendwie mystisch dieses wunderbare kleine Inselreich.
Es empfängt einen ein schier unbeschreiblicher Duft von Hölzern, gemischt mit Blüten und Meer.
Ein von Agaven, gelben Blumen und Hartgräsern gesäumter Weg führt vom Anleger aus über einen Hügel, von dem man einen phantastischen Ausblick auf Gozo hat.
Man hört außer dem Rauschen des Meeres nichts als Vogelgezwitscher und Grillenzirpen.
Eine Wohltat für Augen, Herz und Seele. So ähnlich muss es im Paradies gewesen sein.
Man findet auf der Insel keinen Laden, kein Restaurant, keine asphaltierten Strassen und keine Menschen.
Allerdings leben auf der Insel 4 Menschen.
Comino wurde abgeleitet vom maltesischen Wort Kemmuna (dt. Kümmel). Die Insel ist etwa 3 qkm groß und ragt ca. 10 – 20 m aus dem Wasser. Auf der einen Seite sanfte Hügel und die blaue Lagune, die auch nur schön ist, wenn die Touristenboote samt Touristen weg sind. ;) Auf der anderen seite der krasse Gegensatz. Schroffe, wunderbare Felsformationen und Klippen, die man am besten bestaunen kann, wenn man die Insel mit einem Speedboat umrundet. Kleine Höhlen mit türkisblauem Wasser laden zum Baden und Schnorcheln ein.
Im Mittelalter lebten einst etwa 200 Menschen auf der Insel vom Kümmelanbau. Die Reste des Dorfes kann man noch bewundern.
Die Vegetation ist eher spärlich aber wunderschön grün im Gegensatz zum Sommer. Von kleinen Kiefern und Agaven, bis hin zu Kakteengewächsen, Hartgräsern, Blumen, Palmen und Thymian findet man alles.
Auf der Insel befindet sich ein Hotel mit 95 Betten, das in der Sommersaison ( April - Oktober) geöffnet ist und dem ruhesuchenden Urlauber genau das bietet was er möchte. Keine Animation und keinen Lärm.
Ferner befindet sich in der Nähe des Hotels noch eine pinkfarbene Polizeistation, eine wunderschöne kleine Kirche mit Garten, der Santa Marija Tower, die Santa Marija Gun Battery (eine jederzeit geöffnete Verteidigungsanlage mit vier historischen Kanonen), ein kleiner Friedhof auf einer Anhöhe und ein altes Krankenhaus.
Es empfiehlt sich sehr, einen Rucksack mit Decke und einer tollen Brotzeit incl. Getränken mitzunehmen und dort an einem schönen Platz am Meer zu picknicken.
Je nach Tageszeit verzaubert einen die Insel mit neuem Licht und Farben. Das satte Grün der Pflanzen mit dem stahlblauen Meer, dass sich an manchen Stellen türkis verfärbt ist einfach ein Traum. Man weiß gar nicht wo man zuerst hinschauen soll. Jede Jahreszeit taucht die Insel in eine andere Farbe. Im Februar war noch alles wunderschön grün. Im Mai blühte Oleander und andere wunderbare Blüten und im September war alles eher braun, aber nicht minder schön. Der Oktober tauchte alles in warmes, herbstliches Licht.
Sobald man sich eine Weile auf der Insel befindet, hat man das Gefühl von Zeit und Raum verloren und fühlt einfach nur noch.
Man spürt die Sonne im Gesicht, den Wind um die Nase, die Ruhe, die sich auf einen selbst überträgt – man will gar nicht mehr weg.
Mich hat die Insel verzaubert und eigentlich möchte ich garnicht soviel Werbung machen, denn sonst wird dieses kleine unberührte Reich nur noch bekannter. Allerdings denke ich, dass sich sowieso nur Menschen dafür interessieren, die dahingehend ähnlich gepolt sind wie ich und somit bleibts in der „Familie“. ;)