Seit seiner Eröffnung im Jahre 1990 ist der Kaktusgarten in Guatiza einer der Magneten für Besucher, die sich für die Arbeiten César Manriques interessieren. Durch seine naturverbundene und einzigartige Landschaftsarchitektur wurde ein ehemaliger Steinbruch terrassen- und kreisförmig so gestaltet, dass man sich einerseits an ein Amphit-Theater erinnert, andererseits wähnt man sich in einigen Bereichen durch die angelegten Teiche in einem japanischen Garten. Aber letztlich ist es einfach eines seiner ideenreichen Werke, die er für „seine“ Insel schuf.
Die Landwirtschaft auf Lanzarote war durch den Opuntien (Kakteen-) Anbau auf riesigen Feigenkaktus-Feldern geprägt. Hier wurde der rote Farbstoff von Cochenille-Läusen gewonnen, die auf den Kakteen zuhause waren. Lange Zeit wurden die Grundsubstanzen für rote Lippenstifte und rot-gefärbte Alkoholikas aus diesen „natürlichen Rohstoffen“ gewonnen.
So war es dieser Tradition geschuldet, Jardin de Cactus im Norden der Insel nahe Teguise, mitten in den Kakteenfeldern, anzulegen. Mehr als 1400 Kakteenarten und fast 10.000 Pflanzen aus aller Herren Länder sorgen zu allen Jahreszeiten für ein beeindruckendes Naturerlebnis auf etwa 5000 Quadratmetern Gesamtfläche.
Ein kleines Restaurant und ein Kiosk wurden durch die geschickte Einarbeitung von Lava und Naturstein unauffällig in den Garten integriert.
Über dem Garten, weithin sichtbar, erhebt sich eine restaurierte Gofio-Mühle. Gofio-Mehl war lange Zeit das Grundnahrungsmittel für die Einwohner der Kanaren. Dem Vernehmen nach soll es sich um eine „männliche“ Mühle handeln. Begründet wird das damit, dass die Gerste in großen Säcken über eine kleine Holztreppe bis unter das Dach der Mühle gewuchtet werden mußte, um zum Mahlwerk zu gelangen. Das sei für Frauen unmöglich gewesen.
Eintritt: 5 Euro für Erwachsene, Kinder 7-12 Jahre 2,50 €
Geöffnet: täglich von 10:00 bis 17:45 Uhr