Das Tapas y Mas liegt in Berlin - Mitte unweit des Titanic Comfort Mitte und schräg gegenüber vom Best Western. Der erste Eindruck ist durchaus gut, auch wenn ich mir etwas mehr spanisches Flair gewünscht hätte. Irgendwie war mir der Gastraum einen Tick zu hell beleuchtet und die Geräuschkulisse war angesichts des voll besetzten Restaurants entsprechend. Gemütlich geht irgendwie anders. Die für Tapas - Rastaurants typische Auswahltheke fehlt auch, obwohl durchaus Platz dafür wäre.
Aus der Karte wählte ich dann Pan con Aioli (€ 2,70), Patatas Bravas (€ 2,90), gebackenen spanischen Käse mit Orangenchutney (€ 4,90), Spinatkroketten (€ 3,40) und Serranoschinken (€ 5,20). Zum Dessert Crema Catalana (€ 4,90).
Zunächst das Positive: Das Brot war frisch und schien mir hausgebacken zu sein, zumindest kam es ofenwarm an den Tisch. Die Aioli war ok, auch wenn sie ziemlich sparsam dosiert war. 4 Scheiben Brot und ca. 1 EL Aioli für € 2,70...
Aber damit konnte man zumindest gut die Wartezeit auf den Rest überbrücken, denn es waren angesichts des vollen Restaurants zu wenig Servicekräfte da und somit dauerte alles etwas länger. Freundlich war der Service zweifellos und konnte durchaus auch kompetent Weinempfehlungen aussprechen, aber mehr als rennen konnten die Jungs und Mädels auch nicht.
Dann kamen meine Tapas. Die Patatas Bravas ("scharfe" Kartoffeln) haben mich durchaus überrascht. Bislang wusste ich nicht, dass Kartoffeln zäh werden können. Ich weiß nicht, was mit den armen Dingern passiert ist, vermute aber wiederholtes Erhitzen in der Mikrowelle und unterstelle Überlagerung. Anders kann man Kartoffeln nicht derart töten. Dass die Schärfe komplett fehlte, sei nur nebenbei erwähnt. Der gebackene spanische Käse kam mir irgendwie holländisch vor und auch das Orangenchutney dabei konnte es nicht retten. Die 3 Spinatkroketten mit Mojo Rojo waren in Ordnung, auch wenn der Mojo - Sauce der "Bumms" fehlte und sie mir gestreckt vorkam. Vielleicht wurde sie gar auf Ketchup - Basis zubereitet. Mit Mojo hatte das Zeug jedenfalls wenig zu tun und mit den Spinatkroketten wollte sie irgendwie nicht so recht harmonieren, da hätte ich mir eher nochmal etwas Aioli zum Dippen gewünscht. Beim Serranoschinken kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Man kann ihn aber auch beim Discounter kaufen und würde zumindest in dem Fall keinen Unterschied schmecken, der den Preis rechtfertigt.
Die Tapas kommen übrigens in kleinen Schälchen daher, die kaum größer als eine Zigarettenschachtel sind.
Auch die Crema Catalana kam in so einem Mini - Schälchen daher und erinnerte leider eher an Eierstich, der mit einer viel zu dicken, fast schon betonartigen, teils schwarz verbrannten Karamellschicht bedeckt war.
Vielleicht hätte ich mir wie der Nachbartisch lieber zum fast identischen Preis eine Dorade Royal bestellen sollen. Die sah lecker aus, auch wenn die Papas Arrugadas dazu aussahen wie stinknormale Pellkartoffeln. Die angepriesenen Tapasplatten in verschiedenen Variationen wurden an anderen Tischen gewählt, bestanden aber vorwiegend aus frittiertem Zeugs. Sorry, aber authentische Tapas sehen für mich anders aus.
Fazit:
Man kann da durchaus hingehen, aber das Preisleistungsverhältnis bei den Tapas passt für mich absolut nicht. Qualitativ kann auch gerne noch eine Schippe draufgelegt werden und mehr Servicepersonal muss her. Wenn ein Gast fast 30 Minuten auf sein Wasser warten muss, dann läuft was falsch.
Meine Meinung:
Essen:
XXX
Ambiente:
XXX
Service:
XX
Preis-/Leistung:
XXX
Gesamteindruck:
XXX
Besucht im März 2016