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„In Treue fest – stolz steht der Reiter von Südwest!“



Besucht im Dezember 2014

Am 27. Januar 1912 wurde anlässlich des Geburtstages von Kaiser Wilhelm II. das Standbild in Windhoek eingeweiht. Die Errichtung und Einweihung setzte den Schlusspunkt hinter die Herero- und Namakriege von 1904-08 und der Opfer, die sie gefordert hatten.

Gerade einmal knapp 2 ½ Jahre konnte sich die deutsche Bevölkerung an ihrem Reiterdenkmal erfreuen, denn am 9. Juli 1915 kapitulierte die deutsche Schutztruppe bei Khorab und Deutsch-Südwest-Afrika gehörte der Vergangenheit an.

Die Engländer sowie die Südafrikaner ließen das Reiterdenkmal stehen und so erlebte der Reiter in den nachfolgenden Jahren einen Bedeutungswandel. In keiner zeitgenössischen Publikation fehlte der Hinweis auf den „Reiter von Südwest“, der an die schwierige Lage der Südwester in jenen Jahren erinnerte.



In den 1950er Jahren wurde der Reiter so populär, dass er in Firmenlogos, auf Briefmarken und Buchumschlägen erschien und zu allerlei Werbezwecken verwendet wurde. Diese Popularität fand seinen Höhepunkt in der Proklamation zum nationalen Denkmal am 2. Januar 1969.

Nach der Unabhängigkeit, im Jahre 1990, kamen gelegentlich Bemühungen auf einen „erklärenden Zusatzstein“ neben dem Reiterdenkmal aufzustellen. Auch die Versetzung des Reiters an die Westseite der Windhoek: Alte Feste zu Gunsten des neuen Unabhängigkeitsmuseums war sicherlich dessen hoher Symbolkraft geschuldet.



Endgültig Schluss war dann am 25. Dezember 2013, denn da wurde das Reiterdenkmal in einer Nacht-und Nebelaktion auf Geheiß von Präsident Pohamba demontiert und in den Innenhof der Windhoek: Alte Feste verbannt. Dort sieht er seinem weiteren, noch unbestimmten, Schicksal entgegen. Der Sockel wurde an einem geheimen Ort entsorgt.



Aktuell kann der Südwester-Reiter noch in der Windhoek: Alte Feste kostenlos besichtigt werden (Stand Dezember 2014).