Besucht im Dezember 2014:
Zwischen der Fernstraße B2 und dem Swakop-Revier vor den Toren von Swakopmund liegt das kleine Dampfmobil Museum.
Reglos steht Martin Luther auf seinem Sockel. "Hier stehe ich und kann nicht anders", vermittelt der alte Dampfochse schon seit mehr als 100 Jahren.
Vor fast 120 Jahren hatte Karl Dehne das Dampfmobil in dem Familienbetrieb Fr. Dehne GmbH & Co. KG in Deutschland gebaut und kurze Zeit später an Oberstleutnant Edmund Troost verkauft. Dieser verschiffte die Maschine 1896 nach Deutsch-Südwestafrika. Mit dem Dampfer "Leutwein" wurde der schwere Dampfochse für den Oberstleutnant nach Walvis Bay gebracht.
„Martin Luther“ sollte die damals gebräuchlichen Ochsengespanne ersetzen und später sogar einmal bis nach Windhoek fahren. Doch brauchte das mehr als eine Tonne wiegende Gefährt sehr viel Trinkwasser, um zu funktionieren. Schon bei der Testfahrt blieb das seltsame Gefährt im tiefen Sand stecken. Drei Monate habe das Dampfmobil allein für die Fahrt von Walvis Bay nach Swakopmund gebraucht. Die vierte Fahrt wurde bereits Martin Luthers letzte und seit einigen Jahren steht das Gefährt in einem eigens gebauten, kleinen Museum vor Swakopmund.
"Martin Luther" wurde es von der Bevölkerung getauft, dem Ausspruch des Reformators gemäß: "Hier stehe ich und kann nicht weiter". Leider ist das Museum selbst zur Zeit geschlossen, von daher kann eine Besichtigung aktuell nur von aussen stattfinden.