In den vergangenen Jahren habe ich immer, wenn ich z. B. in der Dominikanischen Republik oder in Mexiko unterwegs war, in den Hotelgärten nach Gärtnern, die die Kokosnüsse von den Palmen geholt haben, Ausschau gehalten. Lief mir z. B. einer mit einer Schubkarre voller Kokosnüsse entgegen, habe ich ihn immer gerne gefragt, ob er mir eine öffnen könnte. Ich trinke das Kokoswasser gerne, das gehört für mich zum Urlaub einfach dazu. Niemals war das ein Problem, dass der Gärtner für den Mehraufwand des "Kokosnuss - Öffnens" ein Trinkgeld bekam (je nach Kleingeldbestand und Freundlichkeit ca. 1-3 US$), war für mich selbstverständlich und ist es auch immer noch. An Verkaufständen im öffentlichen Bereich ist es anders, da gilt ein Fixpreis für Kokosnüsse und das ist auch ok so - schließlich sind hierfür Standgebühren zu zahlen, die Kokosnüsse müssen irgendwoher beschafft/ gekauft werden und Hauptaufgabe des Standpersonals ist der Kokosnussverkauf. Aber an Hotelstränden und in Hotelgärten MÜSSEN die Nüsse regelmäßig abgeschlagen werden, damit sie keinem Touri auf den Kopf fallen und sie werden eher weniger für den Verkauf, sondern mehr für die Sicherheit geerntet.
Vor einigen Tagen waren wir an der Playa Juanillo bei Cap Cana und auch dort kletterte ein freundlicher Herr mit unglaublichem Geschick in den Palmen herum und schlug die Kokosnüsse ab. Ich wollte gerne eine haben und da es ein öffentlicher Strand war, fragte ich ihn, was eine Kokosnuss kostet. Er meinte: "Die, die ich hier in der Schubkarre habe, sind nicht so schön. Meine Arbeit ist es, die Nüsse abzuschlagen, dafür werde ich bezahlt. In denen, die ich hier habe, ist nicht viel Flüssigkeit, daran hast Du keine Freude. Ich hole gerne eine schönere für dich von der Palme und mache sie Dir auf. Wenn Du mir dafür was geben willst, freue ich mich, aber entscheide selbst, wieviel Du geben magst." Sprach es, kletterte besagte "bessere" Palme hoch, rief mir von oben noch zu, dass ich ein paar Meter zurücktreten solle, schlug die Nüsse ab, rutschte die Palme wieder runter, suchte eine besonders schöne für mich aus, schlug sie mit ein paar gekonnten Machetenhieben auf, steckte einen Trinkhalm rein - fertig. Nur allzu gerne habe ich ihm 100 Dominikanische Peso (etwas mehr als € 2,-) dafür gegeben und er hat sich sehr gefreut.
Kurz danach ein krasser Gegensatz im RIU - Resort: Auch da waren Gärtner an den Palmen zugange. Wir hatten eine längere Strandwanderung hinter uns und da es auf der Strecke keine Beachbar zum Einkehren gab, war mein Durst entsprechend groß. Also bin ich zu einem Gärtner hingelaufen, habe ihn gefragt, ob er mir eine Nuss aufmachen kann und bekam in perfektem Englisch zu hören "2 pieces 6 US$, one piece 3 US$". Also... neeee... so läuft das bei mir nicht
. Wie schon gesagt, die Nüsse in den Hotelanlagen müssen eh von den Palmen runter, um keinen Gast zu verletzen und wenn die Gärtner sich damit ein Trinkgeld verdienen, dann ist das auch völlig angemessen und ok... aber überhöhte "Fixpreise" für Kokosnüsse in einer Hotelanlage bzw. an einem Hotelstrand...
Wenn das RIU - Resort clever wäre, dann würden sie einen Kokosnuss - Verkaufsstand am Strand einrichten, an dem sich Strandwanderer von anderen Hotels erfrischen könnten. Dann wäre auch alles ok. Aber sooooo... Nö.
Wie seht Ihr das?