Reiseforum - Reiseberichte

Zitat: „Viele Fincabesitzer wünschen keinen Besuch - oder nur solchen, der bezahlt.“
In meinen Augen ein völlig sinnfreier Satz.
Wenn die Leute zahlen, dürfen sie meine Privatsphäre stören. Wo ist da die Logik?
Zu meiner Mallorcazeit hab ich mich an einigen Aktivitäten beteiligt, die allerdings schon teilweise 10 Jahre zurück liegen.
Themen waren ua.
„Überall besteht ungehinderter Zugang zum Meer - warum nicht auch zu den Bergen?“
Klare Antwort:
Weils weniger Grundstücke am Meer gibt. Allerdings glaube ich kaum, dass ein Hausbesitzer Touris an seinem hauseigenen Strand duldet oder es gern sieht wenn sie diesen durchqueren und Einblicke in seine Privatspähre nehmen.
oder
„ Wanderer unterliegen der Willkür der Grundbesitzer …“
Wobei ich sagen muss, dass jeder Grundbesitzer seinen Grund schützen darf und auch sollte.
Von den Menschen, die ich aus unmittelbarer Nachbarschaft dort kenne hat keiner den Wanderern den Durchgang aus Spaß an der Freud`verwehrt. Ich hab`s damals selbst mitbekommen und hab daher vollstes Verständnis für die Sperren.
Allerdings muss ich auch ehrlicherweise zugeben, dass sich die älteste, beste und heute noch bestehende Freundschaft auf Mallorca dadurch ergeben hat, weil ich damals als Mallorcaanfänger verbotenes Terrain betreten habe.

Zitat von »LaMujer«

Wenn die Leute zahlen, dürfen sie meine Privatsphäre stören. Wo ist da die Logik?

Gibt es keine, aber ein paar Scheinchen zur rechten Zeit wirken oft Wunder.

Ich denke, wenn sich die Wanderer vernünftig verhalten würden und den Müll wieder mitnehmen, hätte auch niemand was dagegen.
Aber alles "vergessen" wenn man´s nicht mehr braucht ist eben nicht in Ordnung und die Eigentümer wehren sich zu Recht.
Ich hätte auch keine Freude wenn mir jemand den Garten mit seinem Unrat verziert

Zitat von »Fitschi«

Gibt es keine, aber ein paar Scheinchen zur rechten Zeit wirken oft Wunder.

Dazu fallen mir nur die sehr weisen Worte eines indischen Philosophen ein "Bei den meisten Menschen ist der Geist gespalten, fragmentarisch, und alles Fragmentarische ist korrupt."

Zum Thema Müll.
Laut meinen Erfahrungen ist es weniger der Müll sondern einfach der sorglose Umgang mit Dingen, die einem nicht gehören.
An unserem Durchgang stand damals zwar unübersehbar "Propiedad privada" jedoch der Durchgang war (noch) erlaubt. Man musste nur das Gatter danach schließen.
Manche der Wanderer haben die kleine Scheune hinterm Haus zum Anlass genommen sich dort häuslich niederzulassen. Die Bank unweit vom Haus unter den schattigen Bäumen diente oft als mehrstündiger Rastplatz. Katzen und Hunde wurden gefüttert, der hauseigene Brunnen wurde benutzt ....
Wenn ich sehe, dass ich Privatbesitz passiere, dann verweile ich nicht noch dort und benutze die vorhandene "Einrichtung". Viel hätte nicht gefehlt und manche wären noch in den Pool gehüpft.
Der Hund hat auch nicht viel genutzt, der hat nach kurzer Zeit die Wanderer fröhlich wedelnd begrüsst in der Hoffnung auf milde Gaben.

Laufen denn viele Wanderwege auf Mallorca durch privaten Grund??und warum laufen die Wanderwege über privaten Grund.. was war zuerst da, der Wanderweg und dann wurde das Haus gebaut mit Grundbesitz??

das wusste ich bis dato nicht...wieder was neues erfahren..

Es gehen viele Wanderwege durch Privatbesitz. Was war zuerst da? Früher natürlich die Fincas. Die Wege wurden ursprünglich von den Einheimischen benutzt. Dann wurden Villen und immer mehr Häuser gebaut. Es hat lange niemanden gestört aber wie sich manche Wanderer aufführten ging zu weit. Da wurden ganze Obstbäume abgeerntet. Die dachten sich, eine Orange oder ein Apfel kann doch nicht schaden. Wenn das aber viele machen bleibt nicht mehr viel übrig für den Besitzer. Es wurden dabei auch oft die Bäume beschädigt weil einfach Zweige abgerissen wurden. Inzwischen braucht man sich nicht mehr wundern wenn einem der Hund nachgehetzt wird. Auch wird immer mehr eingezäunt.

Es gibt aber auch geführte Wanderungen deren Veranstalter sich verpflichten darauf zu achten, dass nichts mehr beschädigt wird. Die haben dann auch einen Schlüssel zu den Toren.

Das kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt Wanderwege, die wurden schon vor Urzeiten „getrampelt“.
Wenn der Grund jahrzehntelang frei war und auf einmal verkauft wird, dann können Probleme in Sachen Durchgang vorprogrammiert sein.
Man darf die Wanderwege nicht vergleichen mit denen hierzulande.
Das Netz ist nahezu undurchschaubar und manchmal kanns auch passieren, dass man auf einem Weg geht und der im Unterholz endet. Auch wird laufend immer wieder mal umgezäunt. Deshalb sind auch die Wanderkarten nicht immer auf dem neuesten Stand.
Manche Fincabesitzer wissen nicht mal, dass ein bisher öffentlich Wanderweg über ihren neu erstandenen Grund und Boden führt.
Am besten man erkundigt sich bei Tourismusbüro wenn man eine Wanderung plant. Dann kann nicht viel schiefgehen.
Am besten man wandelt auf den Spuren des Erzherzogs Ludwig Salvador. Ein traumhaft schöner Weg mit wunderbarer Aussicht und dem unvergleichlichen Geruch Mallorcas Bergwelt.

Zitat von »summerdream«

Die haben dann auch einen Schlüssel zu den Toren.

Bei uns gabs nur einen Haken aus Draht ... :rolleyes:

Mittlerweilen ist die Diskussion im Gange, die Tramuntana zum Weltkulturerbe zu ernennen.
Sogar wissenschaftliche Prominenz macht sich dafür stark.
Langsam muss man sich vorort die Frage stellen ob den wenigen Betuchten der Region die Schönheiten der paradiesischen Bergwelt weiterhin allein erhalten bleiben sollen oder ob man allen den Zugang erlauben soll.
In Sachen Wegerecht sind die jeweiligen Gemeinden zuständig und es gab und gibt sie immer noch die harten Kämpfe mit den dort ansässigen Eigentümern, die das Wegerecht für sich in Anspruch nehmen.
Jetzt ist die Regierung gefragt mit neuen Gesetzen … das bedeutet … dass sich erstmal nix ändern wird …

Alle Jahre wieder ..... Nun ist für kommenden Freitag den 18.03. eine Veranstaltung mit dem verheissungsvollen Namen "Tagung zur Verteidigung der öffentlichen Wege" vom Inselrat anberaumt worden. Das Thema scheint nun nicht mehr nur ein Problem zwischen Wandersmann und Häuslebesitzer zu sein.

Bald soll das sich derzeit noch in Arbeit befindende Verzeichnis mit 133 öffentlichen Wanderwegen veröffentlicht werden. Die meisten Wege verlaufen im wunderschönen Tramuntana Gebirge. Es gibt allerdings einige Routen, die über Privatgelände führen und daher immer noch Streitthema sind und somit nicht aufgelistet werden. Für die Auflistung der Wanderwege legt sich die Stadtverwaltung von Soller ua. mächtig ins Zeug. Kein Wunder, denn von dort kann man ideal ins Tramuntana Gebirge starten.

Wanderfreunde mallorquinischer Pfade aus ganz Europa hoffen derzeit (mal wieder), dass der Inselrat sich gegen mehr oder weniger aufständische Grundstücksbesitzer durchsetzen kann und diverse Blockaden von Wanderwegen in Form von Zäunen endgültig entfernt werden. Stichtag ist der 25. November. Besonderes Augenmerk liegt auf den Blockaden zwischen Lluc und Pollenca. Alle nicht beseitigten Sperren will der Inselrat dann entfernen lassen. Der Aufforderung diese bis zum vergangenen Sommer entfernt zu haben folgten bisher jedenfalls keine Taten. Mal sehen ob man demnächst mallorquinische Wanderwege blockadefrei beschreiten kann.

mittlerweile kümmern sich auch Reiseveranstalter um wanderwege - der hier ist zwar nur am rande eines wiederaufforstungsprojektes entstanden, find ich aber trotzdem erwähnenswert :)

hier nochmal die Info (Link ging nicht)
worüber ich im Posting darüber aufmerksam machen wollte, ist, dass auf Mallorca tui bei der Wiederaufforstung mithilft. Das ist ein Projekt in Kooperation mit der Regierung. Den Wald kann man ansehen und schöne Wanderungen machen. Dadurch, dass da die Besitzverhältnisse geklärt sind, stört einem auch keiner bei der Wanderung.
Der Park befindet sich im Naturschutzgebiet bei Artá...