Das kleine italienische Restaurant liegt recht zentral in einem niedlichen Fachwerkhäuschen in Backnang. Der gute und gemütliche äussere Eindruck, den es von außen macht, bestätigt sich nach dem Betreten. Gedämpftes Licht, liebevolle Dekoration, rotkarierte Tischdecken - hier fühlt man sich auf Anhieb wohl.
Eine feste Speisekarte gibt es abgesehen von einem kleinen Flyer mit verschiedenen Standard - Vorspeisen sowie Pizza- und Salatangeboten nicht, da täglich je nach Saison und Marktangebot frische Tagesgerichte gekocht werden. Das Tagesangebot wird vom Inhaber des Restaurants persönlich am Tisch erläutert. Ich habe nicht mitgezählt, aber es dürften rund 15 verschiedene Gerichte zur Wahl gestanden haben. Da sich irgendwie alles lecker anhörte, hätte ich mir in dem Moment allerdings doch eine Speisekarte (und sei es nur eine im DIN A4 - Format ausgedruckte Word - Datei oder auch nur ein simpler, handgeschriebener und kopierter Zettel gewesen) gewünscht, um die Auswahl noch einmal in Ruhe durchzuschauen und mich dann zu entscheiden. Dazu vielleicht noch 2-3 spezielle Tagesempfehlungen in mündlicher Form, denn 2-3 Tagesempfehlungen kann man sich nun einmal leichter merken als ca. 15 auf einmal.
Zur Vorspeise wurde die gemischte Vorspeisenplatte bestellt, welche wir uns zu zweit teilten. Diese bestand aus Tomate mit Mozzarella (leider mit Trockenbasilikum anstelle von frischem, Olivenöl und Essig (leider kein Balsamico) sowie die Pfeffermühle wurde kurzerhand in Eigenregie vom Nachbartisch entwendet), einem leckeren Omelette gefüllt mit gut gewürztem gegrillten Gemüse, mariniertem Gemüse, gebackener Polenta mit würzigem Tomatensugo und einer Art "italienischer Tortilla". Abgesehen vom kleinen Fauxpas bei Tomate und Mozzarella insgesamt sehr lecker, auch wenn das dazu servierte frische Pizzabrot gerne etwas reichlicher hätte sein dürfen.
Zum Hauptgang entschied ich mich für hausgemachte Orchette mit frischen Feigen und getrockneten Tomaten. Eigentlich hauptsächlich deswegen, weil die Kombination "frische Feigen und getrocknete Tomaten" mich bei der Ansage der Tageskarte neugierig gemacht hatte und "hängen geblieben" war. Abgesehen von der überflüssigerweise über dem Gericht verstreuten Petersilie (tut mir leid, ich kann sinnfreie Kräuterstreuseleien nunmal nicht ausstehen) war das Gericht auch sehr lecker und fein abgeschmeckt, die Kombination aus Tomate und Feige sehr harmonisch und auch die Nudeln wirklich hausgemacht. Nett wäre es gewesen, wenn automatisch noch etwas extra - Parmesan dazu serviert worden wäre.
Bezüglich der Weine zum Essen konnten wir uns nicht so recht erwärmen. Der zunächst servierte weisse Hauswein hat mir persönlich nicht geschmeckt. Er war sicherlich nicht schlecht, aber ich empfand ihn eher als... irgendwie unaromatisch und ausdrucksschwach. Das mag vielleicht auch an der Servierform gelegen haben, denn Wein wird hier in einem Steinkrug und mit winzigen "Probiergläsern" serviert. Lt. der netten Bedienung ist das die klassische apulische Art. Mag sein, ich trinke Wein lieber aus einem richtigen Weinglas. Wie z. B. den sizilianischen Inzolia (?), der auch probiert wurde und mir deutlich besser schmeckte als der Hauswein.
Zum Abschluss gönnten wir uns ein Tiramisu. Dieses war gut und lecker - fast so gut wie mein eigenes
Allzu günstig ist das Restaurant zumindest abends nicht (es gibt aber einen Mittagstisch: Pasta oder Pizza mit kleinem Salat für € 4,50 - da kann man nicht meckern), aber dafür bekommt man frische und kreative Küche und netten Service obendrein. Für einen Besuch am Wochenende empfiehlt sich eine Tischreservierung.
Meine Meinung:
Essen:
X
Ambiente:
X
Preis-/Leistung:
XX
Service:
X
Gesamteindruck:
X
Besucht im November 2011