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Sina

Master Amigo

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1

Donnerstag, 24. Februar 2011, 22:50

Vorgehensweise bei defekten Fahrkartenautomaten im Nahverkehr

Hallo zusammen,

ich stelle das mal hier ein, weil es auch eine rechtliche Geschichte ist:

Mir ist Ende November 2010 was Doofes passiert: Ich wollte eine kurze Strecke mit der S-Bahn in Hannover zurücklegen, weil ich zwecks Weihnachtsmarktbesuch, Parkplatznot und beabsichtigtem Feuerzangenbowlekonsum das Auto lieber zuhause lassen wollte. Der Fahrkartenautomat an "meiner" Haltestelle streikte allerdings, nahm weder Münzen, noch Scheine, noch EC - Karte an. Beim Einsteigen in die Bahn informierte ich sofort die Fahrerin darüber, damit war die Sache für mich erledigt. Da die S-Bahnfahrer in Hannover keine Tickets verkaufen, fuhr ich eben ohne Ticket bis zu meinem Ziel. So etwas ist mir schon öfter passiert und es ging immer gut. Im Falle einer Kontrolle zeigten die Kontrolleure Verständnis.

Leider kam dann eine etwas andere Fahrscheinkontrolle - die Kontrolleure interessierten sich nicht dafür, daß ich keine Fahrkarte kaufen konnte und die Fahrerin informiert wurde, sondern stellten erbarmungslos ein Strafticket über € 40,- aus. An der Endstation angekommen, zog ich mir dann ein Tagesticket und legte gleich am nächsten Tag Einspruch bei der UESTRA (Nahverkehrsbetriebe) in Hannover ein. Dem Einspruchsschreiben fügte ich Strafticket und gültigen Fahrschein bei. Heute - immerhin knapp 3 Monate später - bekam ich dann Antwort: Es wurde angeblich kein Defekt am Fahrscheinautomaten gemeldet, es liegt auch keine Störungsmeldung vor und ich soll "bitteschön" bis 07.03.2011 die € 40,- überweisen.

:skandal: Ich denke gar nicht daran und werde meinen Kampf kämpfen :mecker: :mecker: :mecker: :mecker: :mecker: Und wenn ich die Presse einschalte (obwohl ich keinerlei Bedürfnis habe, mein Gesicht in der Zeitung mit den 4 Buchstaben zu sehen :Nope: ) - egal. Ich lasse mich nicht als Schwarzfahrer hinstellen :Na warte...: :Na warte...: :Na warte...: :Na warte...:

Leider habe ich keine Zeugen für den defekten Fahrscheinautomaten. Oder doch - es gab noch einen Mann und eine Frau, die auch kein Ticket kaufen konnten und mit mir in die S-Bahn eingestiegen sind. Von denen habe ich blöderweise keine Namen, Adressen oder Telefonnummern, aber ich denke, denen wird es nicht anders gehen als mir.

Die Frage ist nur: Lohnt es sich, alle Register zu ziehen und wieder und wieder Einspruch einzulegen oder soll ich einfach zahlen, weil ich mangels Zeugen eh keine Chance habe? Letzteres widerstrebt mir - ich hätte ja gerne ein Ticket gekauft, wenn der verdammte Automat mein Geld angenommen hätte. Ich war ehrlich und habe am Zielort sofort ein Tagesticket für die bereits vollbrachte Hin- und die Rückfahrt gelöst. Und jetzt soll ich ein Schwarzfahrer sein?!? :übel: :übel: :übel: :übel: :übel: :übel: :übel: :übel: :übel: :übel:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

2

Donnerstag, 24. Februar 2011, 23:09

Hallo Sina,

das ist sehr ärgerlich. Gestern gab es das Thema (allerdings mit einem DB-Fahrkartenautomaten) in der Sendung Einspruch bei RTL. Der Beitrag kann unter RTL-Now angesehen werden. Etwa ab Minute 28. Habe das nur am Rande mitbekommen, aber die Aussichten für die Betroffenen sind nach Einschätzung des Fernseh-Rechtsanwalts weniger gut. Schau mal rein.
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
Jimi Hendrix

3

Freitag, 25. Februar 2011, 08:13

Ich würde bezahlen.

Ich bin wirklich eine Kämpferin, aber in diesem Fall, nein danke. Tu dir das nicht an Sina. Versau dir nicht deine wenige Freizeit damit.

Am besten, in so einem Fall, den defekten Automaten über die auf den Bahnsteigen vorhandenen Rufsäulen melden. Die Nr. der Rufsäule und die Uhrzeit notieren.
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

4

Freitag, 25. Februar 2011, 08:38

Ich hab noch was vergessen.
Das Geld für das Tagesticket, nach Ausstellung des Straftickets, hättest du dir sparen können. :trostsmile:
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

5

Freitag, 25. Februar 2011, 08:41

Blöd gelaufen! Die Kontrollorgane können gnadenlos sein. Erinnert mich an ein Erlebnis in Stuttgart. Am HBf sind zwei chin. Touristen in die S-Bahn in Richtung Flughafen gestiegen. Die Kontrolleure haben ihnen seelenruhig zugesehen, wie sie in das 1. Klasse Abteil gingen und sich dort hinsetzten. Dann sind sie nach, und haben die beiden gnadenlos abgezockt, weil sie nur ein Ticket f.d. 2. Klasse hatten. Hab mich damals ziemlich geärgert und auch ein Beschwerdemail geschrieben. hmpf

Zu Deinem Fall: Gab's denn in der Station tatsächlich nur 1 Automaten? Bei uns stehen immer mehrere rum.

Sina

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6

Freitag, 25. Februar 2011, 09:13

Danke für Eure Antworten! Es gibt an der betreffenden Station nur einen Automaten und in der Umgebung auch keine weitere Verkaufsstelle für Tickets. D. h., dieser Automat ist die einzige Möglichkeit, um eine Fahrkarte zu kaufen - wenn er denn funktioniert :rolleyes:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Thorben-Hendrik

unregistriert

7

Freitag, 25. Februar 2011, 11:13

Auch wenn es nicht richtig ist.....würde ich nicht zu viel Energie dafür verschwenden...und zahlen... :püh: hmpf

8

Freitag, 25. Februar 2011, 11:16

Gibt's denn bei der Bahn nicht sowas wie eine Schlichtungsstelle, einen Fahrgast-Ombudsmann o.ä.
Sina, Du fährst doch im Jahr zig-tausende Bahnkilometer, die können doch mit einem Stammkunden nicht so umspringen. :mecker:

Sina

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9

Freitag, 25. Februar 2011, 11:29

Bei der Bahn schon - da gibt es die Schlichtungsstelle Mobilität für den Fernverkehr. Aber damit haben die hannoverschen Verkehrsbetriebe wohl leider nichts zu tun :denk: :denk: :denk:

Wobei... muss mal gucken :cool:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

10

Samstag, 26. Februar 2011, 17:34

RE: Vorgehensweise bei defekten Fahrkartenautomaten im Nahverkehr

HI SINA
EINE FRAGE AN WELCHER STATIDN BIST DU EINGESTIEGEN?
LEIDER WARST DU JA NICHT DIE EINZIGE DIE EIN FAHRSCHEIN HATTE.
BEIM NÄCHSTEN MAL SOFORT DIE ADRESSEN AUSTAUSCHEN !!!!!!!!
AUF DER GEGENÜBERLIEGENDEN SEITE BEFINDET SICH MEIST AUCH EIN FAHRKARRTENAUTOMAT.
WENN DAS SO IST, HAST DU SCHLECHTE KARTEN.
VERSUCH ES EINFACH MAL MIT EINSPRUCH.
SCHREIB WIE ES WAR (OHNE DEN 2TEN FAHRSCHEINAUTOMAT ZU ERWÄHNEN)
WEISE DARAUF HIN DAS DU AUF KEINEN FALL SCHWARZ FAHREN WOLLTEST.
DAS DU DIR SOFORT EINEN FAHRSCHEIN GEZOGEN HAST.
VIELLEICHT HAST DU GLÜCK.
ICH DRÜCKE DIR BEIDE DAUMEN!!!!! :ironic:

11

Mittwoch, 2. März 2011, 19:31

alfred

denkst Du nicht, daß die genau wissen an welchem Ort ein Kartenautomat steht?

Sina

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12

Mittwoch, 2. März 2011, 20:59

Hallo Alfred,

hab ich alles schon gemacht - kein Erfolg. Und es gibt an dieser Station nur einen Hochbahnsteig, der von beiden Seiten angefahren wird und einen einzigen, oft defekten Fahrscheinautomaten. Während der Woche ist in ca. 100m Entfernung noch ein Schreibwarengeschäft mit Fahrscheinverkauf geöffnet, was mir aber nichts gebracht hat, weil das Ganze an einem Sonntag passiert ist.

Auch wenn es mir gegen den Strich geht, werde ich die € 40,- zahlen. Letztendlich lohnt es sich nicht, sich deswegen zu ärgern oder Stress zu haben. Aber ich werde eine Spendenquittung verlangen bzw. darauf bestehen, denn als Verwendungszweck werde ich "Entwicklungshilfe für die Servicewüste" oder Ähnliches angeben :cursing: Ist nicht korrekt, aber schlussendlich habe ich keine Chance, Vor allem habe ich versäumt, mit anderen Fahrgästen die Kontaktdaten auszutauschen.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

13

Freitag, 18. März 2011, 00:24

mir ist das genauso passiert.
bin anfang dezember mit der straßenbahn gefahren und wollte nen ticket kaufen, ging am automaten aber auch nicht. und natürlich wurde ich kontrolliert. habe dann ebenfalls widersprochen und letzte woche dann die antwort erhalten, dass sie keine störung für den automaten vorliegen hätten und es deshalb nicht "gelten" lassen würden.

zum glück habe ich die kontaktdaten mit eines mitreisenden notiert, der auch kein ticket kaufen konnte. darauf ist die üstra allerdings nicht eingegangen. hab jetzt erneut widersprochen und bin gespannt, wie das weitergeht. solange die nicht mit nem anwalt drohen werde ich auch munter weiter widersprechen. ich hab kein unrecht getan, also zahle ich dafür auch nicht! wo kommen wir denn da hin, wenn man sofort einknickt!
ein schmankerl, dass ich ihnen noch auf die nase binden werde ist, dass ich am selben tag abend ein ticket kaufen wollte, es da aber schon wieder nicht ging, weil der automat das geld einfach angenommen hat und sonst nichts passierte...