Tag 3:
Nachdem wir uns im Rahmen der Stadtführung einen Überblick verschaffen konnten, waren für den dritten Tag des Aufenthalts in Porto Erkundungen auf eigene Faust angesagt.
Inzwischen lieben wir es, uns ohne zeitlichen Rahmen durch eine Stadt zu bewegen, hier mal länger stehen zu bleiben, dort mal das fünfundvierzigste Foto zu schießen und auch mal eine Pause machen zu können ohne auf eine Besuchergruppe Rücksicht nehmen zu müssen.
Wir haben auch nicht mehr den Ansatz unbedingt jeder Sehenswürdigkeit hinterherzuhecheln. Das war bei mir früher mal der Fall - heute bin auch ich völlig relaxed und genieße die Aufenthalte. Was ich nicht sehen konnte, hole ich vielleicht nach und wenn nicht - egal, kein Stress - wir sind auf Urlaubsreise auch bei einer Städtereise!
Nach einem erneut hervorragenden Frühstück ging es also hoch in die Altstadt, die Kathedrale von Porto war unser Ziel. Auf dem Weg dorthin kommt man am "Monument Infante Dom Henrique" vorbei. Die Statue steht inmitten eines kleinen Grünstreifens.
Im Westen dieses Grünstreifens befindet sich eine der am häufigsten besuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Palacio da Bolsa. Die ehemalige Börse, besser der Börsenpalat, soll u.a. mit dem arabischen Saal eine der Top-Sehenswürdigkeiten darstellen.
Weshalb soll - wir können es nicht bestätigen da wir den Börsenpalast nicht besichtigt haben. Das Gebäude kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Ein Online-Ticketkauf ist nicht möglich. Der Besucher geht also dort zum Eingang und schaut erst einmal auf eine digitale Tafel auf der angezeigt wird in welcher Sprache demnächst Führungen beginnen könnten. Führungen werden auf Portugiesisch, Spanisch, Französich und Englisch angeboten. Erst wenn eine Führung ausgebucht ist wird mit dieser begonnen. D.h. mit dem Blick auf die Tafel habe ich festgestellt, dass eine englischsprachige Führung noch lange auf sich warten lässt. Man kann nun alos Karten erwerben und warten und warten und warten. Oder man kann mit der Schulter zucken und auf den Besuch verzichten. Wir haben uns für Letzteres entschieden.
Also ging es weiter Richtung Kathedrale. Diesmal verzichteten wir weitestgehend auf Treppenstufen sondern gingen gemütlich, natürlich aufwärts, an den belebten Straßen entlang. Während dieses Weges wurde uns tatsächlich final bewusst wie nah die Sehenswürdigkeiten in Porto beieinander liegen. Es war daher, trotz der Steigungen, überhaupt kein Problem durch das Gewimmel zur Kathedrale von Porto zu gelangen. Wir waren auf jeden Fall so frühzeitig vor Ort um ohne anzustehen an den Ticketschalter zu gelangen. Ich kann es vorweg sagen, der Eintritt von 3 € je Person ist in Ordnung und die Besichtigung lohnt sich auf jeden Fall.
Allein die spektakulären Ausblicke von einem Turm der Kathedrale auf Porto und bis zum Atlantik hinaus sind das Geld wert.
Auch der Kreuzgang mit seinen vielen Fliesen ist absolut sehenswert.
Nicht weit von der Kathedrale entfernt befindet sich der Bahnhof Sao Bento. Der stand als nächstes Ziel auf dem Programm. Am Vortag war dieser Bahnhof die Endstation der Städtetour, an diesem Tag war er als Zwischenstop vorgesehen. Direkt im Bahnhof befindet sich der Time Out Market. 11 Restaurants lassen für eine kleine Rast und Pause, aber auch für ein ordentliches Mittag- oder Abendessen, keine Wünsche offen. Wir haben den Markt während unseres Aufenthaltes sehr gerne als Pausenplatz genutzt.
Nach der kleinen Pause ging es dann weiter durch die Innenstadt. Nicht ohne nochmals den Bahnhof etwas genauer und ohne Zeitdruck unter die Lupe zu nehmen.
Als nächstes Ziel steuerten wir den Balhao-Markt an. Es ging nach dem Bahnhof erst einmal steil bergan zur belebten Einkaufstraße Rue de Santa Catarina um dann nach wenigen Minuten am Markt anzukommen. Eigentlich wollten wir dort gemütlich zu Mittag essen. Allerdings war der Markt dermaßen gut besucht dass wir erst einmal auf selbiges verzichteten. Die Preisgestaltung im Markt hat uns in diesem Entschluss bestärkt.
Der Markt ist schön anzusehen und gut.
Was soll ich sagen, über Google-Maps steuerten wir daher eine kleine Pizzeria in der Nähe an und genossen dort eine leckere Pizza zu angemessenen Preisen. Auf dem Rückweg zum Hotel passierten wir u.a. das Rathaus von Porto, die Kirche Do Carmo (mit einem unverschämten Eintrittpreis - wir blieben draußen
) und die bereits erwähnte ellenlange Schlange an der Buchhandlung Lello.
Da wir nun bereits einige Stunden unterwegs waren gönnte sich die bessere Hälfte im Hotel eine Verschnaufpause. Ich machte mich über die untere Ebene der Brücke Luis I. auf den Weg nach Gaia um dort, nach einem kleinen Spaziergang am Ufer des Douro, eine weitere kleine, hochverdiente! Pause mit Sightseeingblick auf Porto zu verbringen. Mit viel Glück konnte ich einen Platz am Douro ergattern den ich so schnell nicht verlassen habe.
Zum Rest des Tages gibt es nicht mehr viel zu schreiben. Wir haben den Abend gemütlich im Hotel, mit Blick auf das Treiben am Fluss, verbracht.