Herrschaften!
Am Pool ist gerade Heulbojen-Alarm, da ziehe ich mich lieber in unser klimatisiertes Township-Eigenheim zurück
und berichte Euch, wie es heute so war:
Wir sind recht früh aufgestanden und zum Frühstück marschiert - wir wollten ja zur Vingerklip.
Wir sind auch gut weggekommen. Zunächst ging es gut 20 km über Teerstraße in östlicher Richtung und dann noch einmal gut 20 km in südlicher Richtung über Gravelroad. Ließ sich aber recht gut fahren.
Erst gab es nur die üblichen Rinder, Esel und Ziegen zu sehen, an der Gravel später dann auch prima Termitenbauten - UND - Trommelwirbel - wir haben unsere erste Himba Frau gesehen. Sie saß mit ihrem Kind unter einer Art Unterstand/Sonnenschutz.
Die Himbas sind ein Nomadenvolk im nördlichen Namibia und den angrenzenden Ländern, das sich bis heute nur mit Lendenschurz kleidet. Die Haut schmieren sie mit einer fetthaltigen Ockercreme ein, dadurch sehen sie immer rot glänzend aus. Auch die Haare der Frauen werden mit Ockerpaste eingerieben und zu Zöpfen geflochten.
Kurz nach der Himba Frau sahen wir schon die ersten Berge des "Monument Valleys" im Huab Canyon - und gleich darauf war die Vingerklip zu erkennen. Leute:
es ist S-P-E-K-T-A-K-U-L-Ä-R!!! Wie die Felsformationen in den USA.
Merke: die Gesetze der Bodenerosion gelten überall auf der Welt!
Wir fuhren an der Huab Lodge vorbei, weiter bis zum Eingang der Vingerklip Lodge. Beide Lodgen sind sensationell gelegen, jeweils auf auf einem eigenen Tafelberg und bieten unfaßbare Ausblicke aus den Bungalows. Leider ist das nix für Fußkranke und außerdem übersteigen die Übernachtungspreise doch geringfügig unser Budget.
Merke: überall, wo es hier was ganz besonderes zu gucken gibt, ist es EXTRATEUER!!!
Also, am Eingang der Vingerklip-Lodge rein. Am Tor wie immer Autonummer registrieren lassen und unterschreiben. Kostenpunkt: schlappe 5 Namibia-Dollar pro Nase (ca. 50 Euro-Cent). Das war ja mal wirklich preiswert - da gibt´s nix.
Dem Weg zum Rock folgend und dann haben wir da geparkt, wo das Schild "Only 4x4" steht. Da steigt man besser als Europäer aus und läuft zu Fuß, wenn der Einheimische schon zu 4x4 rät!
Besonders gefallen hat mir das Verhaltens-Hinweis-Schild in englisch/deutsch: und wer sich nicht dran hält, dem wird die Luft aus den Reifen gelassen!
Von dort sind wir also zu Fuß hochgekraxelt, aber nachdem ich mich dann doch einmal auf dem Geröll lang gelegt habe, bin ich am Fuß - da wo die Stufen anfangen - sitzen geblieben und der Monsieur le Chauffeur ist die restlichen Meter alleine hoch. Ich muß da von keinem Trampelpfad runterfallen und mit noch ein Bein brechen.
Und während ich da so saß und in die Landschaft unter mir schaute, entdeckte ich in weiter Ferne, unter einem Baum, einen Elefanten. Leider hatte ich nur die kleine Knipskiste bei mir, da der Monsieur le Chauffeur mit dem "schweren Gerät" unterwegs war.
Später war der Eli dann weg.
Zurück zum Auto sind wir dann den 4x4 Weg gelaufen - ein Glück, daß wir unseren Suzuki vorher stehen gelassen haben. Hals & Achsbruch sag ich da nur!
Der Monsieur le Chauffeur hat dann noch den Reservekanister in den Tank gefüllt, da wir ja morgen früh weiter fahren werden und keine Lust verspührten bis zur nächsten Tanke nochmal 50km weiter zu fahren.
Gegen 13 Uhr waren wir wieder zurück.
Morgen früh fahren wir dann erstmal 100 km nach Osten in die Stadt Outjo - das ist DER Hotspot vor dem Etoscha Nationalpark. Dort werden wir unsere Vorräte auffüllen, sowie tanken. Im Nationalpark ist das Angebot begrenzt, schlecht bestückt, dafür aber extra teuer (staatlich halt, mit einer Prise Sozialismus!). Außerdem gibt es in Outjo eine deutsche Bäckerei, vielleicht lassen wir uns noch zu einem Stück Torte hinreißen?!
Von Oujto sind es noch so 150 km bis zum Okaukuejo Restcamp im Etoscha, über das Anderson Gate - ist aber fast alles Teerstraße, von daher: easy.
Ob wir im Etosch über eine Internet Connection verfügen, bezweifel ich. Ich werde aber mein Bestes geben, notfalls versuche ich sie mit Geld zu zwingen. Wir bleiben 5 Tage in 2 unterschiedlichen Camps.
Hoffentlich muß ich nicht gerade dann zum Zahnarzt.
Irgendwie bröckelt einer meiner Backenzähne seit Beginn unseres Urlaubs - Bodenerosion ist das, glaube ich. Wenn er noch bis zum Urlaubsende durchhalten würde, wäre das günstig.