Herrschaften und Oukies!
Gestern saßen wir noch lange auf der Terrasse und warteten auf Abkühlung. Jedoch irgendwann muss man ja mal ins Bett - nutzt ja nix. Was für eine Bullenhitze in der Bude. So schön können die Zimmer gar nicht sein, dass ich da nochmal hin müsste.
Morgens um 7 sind wir dann auch schon aufgestanden und haben unsere Klamotten schnell wieder im Auto verstaut, ab zum Frühstück und nix wie weg. Um kurz vor 9 waren wir schon wieder auf der Piste.
Einmal quer durch den Erongo und dann nach Omaruru. Bei
Omaruru: Cristinas Bergcafé machten wir einen kurzen Stopp. Uns war schon vor Wochen zu Ohren gekommen, dass es da nicht mehr so richtig rund läuft.
Als wir dort vorfuhren sahen wir schon, wie dort überall der Zerfall Einzug hält. Zerdepperte Bierflaschen liegen herum, das Sonnennetz ist abgerissen und liegt ebenfalls irgendwo in der Pampa. Der Verdunstungskühler ist ebenfalls kaputt. Für diesen Zustand sind mit Sicherheit nicht die Touristen verantwortlich.
Wir warteten und kurz darauf kam schon Christinas Tochter Memory angelaufen. Wir fragten ob Christina nicht mehr hier sei - doch, doch, sie holt sie schnell.
Ein paar Minuten später sahen wir schon eine größere Prozession, angeführt von Christina, auf uns zu kommen. Wir begrüßten uns und ich hakte nach, was denn mit dem "Bergcafé" passiert sei. Christina erklärte schulterzuckend "All the money is gone" und sie habe jetzt kein Geld mehr, um neue Getränke zum Verkauf zu kaufen und so kümmere sie sich nicht mehr um das Café.
Ich erklärte ihr, dass das sehr schade sei und sie eben jetzt kein Einkommen durch Touristen mehr habe. Offenbar hoffte sie auf eine mildtätige Gabe von uns, aber da hatte sie sich leider geirrt. Der springende Punkt ist ja, wenn man da jetzt Geld gibt, wird das auch nur wieder - in der Regel von den Kerlen - versoffen.
Und so verabschiedeten wir uns und fuhren nach Omaruru. Erst in den Sparmarkt zum Einkaufen, da wir in den nächsten Tagen wieder als Selfcaterer unterwegs sind, und danach mal wieder in das
Omaruru: Wronsky Haus Souvenir & Coffee Shop. Während wir da so nett im Schatten saßen, sehen wir plötzlich ein Fahrzeug auf den Parkplatz fahren, das uns doch sehr bekannt vorkam: unsere Nachbarn aus der Schweiz kamen da.
Ich sags ja Namibia ist 2 1/2 x so groß wie Deutschland, aber dennoch ein Dorf. Während wir quer durch den Erongo gefahren sind, fuhren die Schweizer unten rum, über Karibib nach Omaruru.
Wir erzählten ihnen noch von der
Kristall Kellerei Winery in Omaruru , die wir gleich im Anschluß noch besuchen wollten und verabschiedeten uns herzlich von den Beiden!
In der Kristall-Kellerei schlugen wir mit mehreren Flaschen Weißwein und 2 Flaschen Kaktus-Feigen-Grappa zu - natürlich erst nach einer Verkostung. Derart gut gerüstet, konnten wir zu unserer letzten Etappe aufbrechen.
Noch etwa 60 Kilometer lagen bis zu unserer nächsten Station vor uns: Erindi. Dabei soll es sich nach eigenen Angaben um das größte, private Game Reserve in Afrika handeln.
Aus unserer Richtung kommend passierten wir das Omaruru Gate. Ein Wachmann notierte unser Nummernschild, während ein Zweiter dahinter mit der Knarre aufpasste.
Leider ist das Thema Wilderei inzwischen in Namibia ebenfalls völlig aus dem Ruder gelaufen. Auch wenn die Regierung eine Märchenstunde nach der anderen abhält: alles sei natürlich völlig unter Kontrolle und überhaupt gar nicht so schlimm. Ja, nee, is klar. Täglich berichten die Medien über abgeschlachtete Rhinos, geschnappte Chinesen mit Nashörner usw.
Unsere Aufenthalt ist hier für die nächsten 4 Nächte im relativ neuen Elephant Camp. Dazu gehören 15 Bungalows, die im Halbkreis um ein Wasserloch herum gebaut sind, und ein überdurchschnittlich gut ausgestatteter Campingplatz.
Die Bungalows sind ebenfalls ußerordentlich gut ausgestattet und bieten Platz für mindestens 4 Erwachsene. 2 Schlafzimmer, großes Bad mit Dusche, Wohnküche mit Schlafsofa und großer Terrasse mit 2 Grills...äh Braai. Eine in einer Art Außenküche mit großer Festzeltgarnitur plus nochmal 6 Stühle und ein gemauerter Grill/Braai für den zünftigen südafrikanischen Nationalsport. Vor dem Bungalow gibt´s noch einen Carport, in dem 2 dicke Geländekarren Platz finden - mit Hänger.
Das Einzige, das es nicht gibt, ist Handy-Empfang und Internet. "You can sit with a glass of wine at the waterhole and connect with the wildlife!" Okay, dann machen wir das, denn dafür sind wir schließlich hier.
Dafür gibt´s einen ultramodernen Flatscreen mit ich-weiß-nicht-wie-vielen Programmen. Der Monsieur le Chauffeur vermutet, man will die Kommunikation der Wilderer auf diese Weise unterbinden. Handy haben ja alle, aber Satelliten-Telefon ist doch ein ganz anderer Kostenfaktor.
Von der Terrasse aus haben wir einen tollen Blick aufs Wasserloch und da ist richtig was los. Im Wasser leben Hippos & Crocs und ans Wasserloch kommen die verschiedensten Tierarten. 2x hatten wir heute schon Elefantenbesuch.
Außerdem wollte mich unbedingt Spiderman besuchen: der Monsieur le Chauffeur war gerade mit dem Stativ bewaffnet um die Ecke verschwunden, als eine Mords-Walzenspinne Kurs auf mich nahm. Jedenfalls kam durch mein Geschrei nicht nur der Monsieur le Chauffeur angeflitzt, sondern auch noch diverse Nachbarn: "What happened?"
Der Monsieur le Chauffeur hat den Spiderman dann heldenhaft mit der Fußmatte bewusstlos geschlagen und anschließend mit dem Elefantentöter alle gemacht. Zum Schluß ist er dann noch einmal drauf getreten!
Er stellte fest, dass das bis jetzt die größte Spinne war, die wir bis jetzt hatten.
Lekker Slaap!
Angie & der Monsieur le Chauffeur