Herrschaften und Oukies!
Heute Morgen machten wir uns auf den Weg nach Outjo - eine Weltstadt.
Wir besuchten das Franke Museum, das in dem Gebäude untergebracht ist, in dem Hauptmann Franke vor über 100 Jahren wohnte.
Die schöne, alte Bäckerei ist leider einem ultramodernen Neubau gewichen. Wie schade!
Nachdem wir nahezu den gesamten Bestand an Marula Seife der Farm Robyn im Souvenirshop aufgekauft hatten, ging es wieder in den OK-Markt zum Einkaufen.
Auch der Laden präsentierte sich uns in neuer Optik und Größe. Wobei es 2012 schon sehr knapp und tumultig zuging. Wir erinnern uns: ich hatte damals ja einigen Damen versprochen, sollte ich noch einmal nach Outjo kommen, dann mache ich einen Lebensmittelladen auf!
Hier noch einmal zum Nachlesen wie es dazu kam:
Ich mache demnächst ein Lebensmittelgeschäft in Outjo auf - und das kam so:
wir verließen die Damara Mopane Lodge gegen 9 Uhr und fuhren nach Outjo. Schon bei der Einfahrt wurde klar, dass alles aus dem Umkreis von 100 und nochwas Kilometern ganz genau die gleiche Idee hatte.
An der 1. Tankstelle, die wir anfuhren, gab es schon keinen Sprit mehr. Da wurde der Monsieur le Chauffeur schon etwas nervös. Die schickten uns gleich mal zum nächsten Mitbewerber und da wurden wir dann auch tatsächlich versorgt.
Nächster Punkt der Tagesordnung: Bank.
Geld und Zahlungsmittel sind hier so eine Sache für sich. Die Kartengeräte sind meistens "disconnected", der Bankautomat nimmt mal diese und mal lieber jene Karte, wenn man Glück hat gibt´s 1000 Namib Dollar (etwa 100 €), wenn man Pech hat nur 50 (5€) oder gar 10 (1€) und wenn man ganz großes Pech hat gar nix.
Entsprechend lang waren die Schlangen vor den Geldautomaten. Da man aber als Tourist, der zweifelsohne etwas mehr Geld abhebt als der Einheimische, sich da nicht unbedingt einreihen möchte, suchte der Monsieur le Chauffeur eine Bank zwecks Geldumtausch auf.
Gut, die war gefunden, der Parkplatz auch. Ich blieb im vollgepackten Auto sitzen und der Fahrer verschwand in der Bank - für eine knappe Stunde...
Ich hatte aber keine Langeweile, denn es kamen 3 Nüsschenschnitzer, 2 Zigarettenschnorrer und der Lederwarenhändler meines Vertrauens, die mich alle mehr oder weniger gut unterhielten.
Als der Monsieur le Chauffeur wieder auftauchte, ging es direkt zum größten Supermarkt des Ortes. Der Menschenansammlung hatte davor schon ungeahnte Größe entwickelt. Diesmal blieb der Chauffeur im Wagen und ich stürzte mich ins Getümmel.
Der Laden war sowas von voll voll, afrikanisch voll voll. Jedenfalls gab´s weder Einkaufswagen noch Einkaufskorb mehr. Der Besitzer, ein deutsch-südwestler, organisierte mir erstmal einen Einkaufswagen, damit ich da auch ordentlich mitmischen konnte.
Im Laden selber stand ich fassungslos vor leergefegten Regalen was sollte ich da überhaupt noch kaufen? Das Personal kam weder durch noch mit dem Befüllen der Regale nach. An der Fleischtheke standen in 6er Reihe etwa hundert Leute - also nix Grillfleisch kaufen.
An der Brot/Kuchentheke ging es noch. Jedenfalls haben 2 afrikansiche Damen und ich ein Einkaufstrio gebildet. 2 haben immer auf die Wagen aufgepasst und die Dritte nahm ihre gewünschten Waren aus dem Regal. So schoben wir uns Regal für Regal durch die Menschenmassen. Manchmal mussten wir uns aneinander festhalten, damit keine abhanden kam.
Trotzdem hatte die beiden Damen und ich total Spaß und wir lachten uns zusammen schlapp. An der Kasse schoben wir uns auch Millimeter für Millimeter vor. Jedenfalls erfuhr ich, dass der Laden einem Deutschen gehört, der das Geschäft seines Lebens macht und überhaupt ist das der einzige, vernünftige Laden weit und breit. Außerdem müsste jemand dringend einen weiteren Laden eröffnet, am besten jemand deutsches, dann klappt es auch, denn die anderen Supermärkte könne man vergessen.
Ich versprach: "I will do it!" Ok, so waren wir uns einig, dass, wenn ich das nächste Mal nach Outjo komme, ganz bestimmt einen Supermarkt eröffne.
Als meine Einkäufe endlich an der Kasse lagen, schnappte mir auch schon jemand den Wagen wieder weg. So haben mir die Damen noch die Einkäufe mit verpacken geholfen und zum Auto getragen. Das war doch supernett!
Zum Mittagessen kehrten wir diesmal im Farmhause ein. Auf dem Parkplatz davor stand ein Münchener Unimog, den hatten wir gestern schon auf dem Campingplatz am Waterberg gesehen. Was für ein Ungetüm! Der kommt aber überall durch...
Zurück auf dem Sophienhof erreichte uns dann eine furchtbare Nachricht:
Heike und Ulli, unsere zauberhaften Gastgeber, von der
Botswana - Bei Gweta: Dombo Farm wurden am letzten Sonntag brutal auf ihrer Farm ermordet. Wir sind fassungslos und ich weine immer noch.
Es grüßen
Angie & der Monsieur le Chauffeur