Herrschaften und Oukies!
Der heutige Vormittag stand sozusagen im Zeichen der Gräber.
Aufstehen war wieder um 6.30 Uhr angesagt, damit wir noch in den kühlen Morgenstunden die Koffer gepackt und zum Auto geschleppt bekamen. Wie schon erwähnt Treppen, Steine, Felsen....
Der Monsieur le Chauffeur hat kurzerhand die Handkarre vom Personal entwendet und für einen guten Zweck (nämlich wir) verwendet. Danach ging es zum Frühstück (Treppen, Steine, Felsen) und anschließend mit dem Auto runter vom Bergplateau ins Tal. Bevor wir jedoch an der Hauptrezeption ausgecheckt haben, fuhren wir noch weiter bis zur ehemaligen Farm der Familie von Flotow - der heutigen Waterberg Wilderness Lodge.
Dem Musikfreund kommt der Name von Flotow vielleicht bekannt vor - und ja, damit liegt er richtig. Ein Zweig der Familie wanderte aus ins damalige Deutsch-Südwest. Die Auswanderer von damals liegen auf dem Familienfriedhof am Fuße des Waterberges begraben.
Die ehemalige Farm liegt in einem kühlen Tal und bietet ebenfalls 8 Zimmer. Schöne, schattige Wanderwege führen bis zu einer Quelle. Einige Gäste machten sich von dort aus auf den Weg.
Wir fuhren von dort aus weiter, bis zum staatlichen Restcamp des NWR am Waterberg. In der Rezeption war das Eintrittsgeld zu entrichten. Pro Person werden 80 N$ erhoben und für das Auto 10 N$. Der fähige Mitarbeiter konnte die Summe ohne weitere Hilfsmittel per Kopfrechnen sofort ermitteln: 170 N$.
Außerdem drückte er uns einen Lageplan in die Hand (eine Kopie von der Kopie von der Kopie usw.), den er uns in ausschweifender Ausführlichkeit erklärte.
Nebenan im Kiosk gönnten wir uns 2 Cornetto Nuss zu 27,50 N$ das Stück. Die Mitarbeiterin an der Kasse tippte die Summe in ihren Taschenrechner und kam zu dem erstaunlichen Ergebnis von 57,50 N$.
Derart gestärkt machten wir uns auf den Weg zu unserem eigentlichen Anliegen: dem Friedhof mit dem Grab von Gustav Sonnenberg.
Hier der dazu gehörige Literaturtipp:
Wie es am Waterberg zuging
Und ja, wir haben es gefunden. Nach der Besichtigung des extrem gut gepflegten Friedhofs wanderten wir noch die alte Straße in Richtung des damaligen Missionshauses von Missionar Eich. Die "Straße" ist jedoch weniger gut erhalten und vom Missionshaus so gut wie nichts mehr zu sehen.
Anschließend fuhren wir noch das Stückchen weiter zur alten Polizeistation, in der heute das Restaurant untergebracht ist. Noch heute grüßen dort Kaiser Wilhelm und Kaiserin Auguste Viktoria von den Wänden ihre nicht mehr vorhandenen Untertanen.
Leider war die Gastronomie noch geschlossen und so fuhren wir weiter bis nach
Otjiwarongo: Kameldorn Garten Restaurant . Dort kehrten wir wieder zu Mittag ein.
Anschließend besuchten wir noch kurz die alte Hentschel Lok am Bahnhof von
Otjiwarongo .
Weiter ging es über Outjo zur Sophienhof Lodge, auf der wir die nächsten 3 Nächte verbringen dürfen.
Ein Highlight haben wir heute Abend schon erlebt: nämlich Stachelschweine. Hier leben 14 Stachelschweine, davon sind einige so zahm, dass sie sich sogar anfassen und streicheln lassen. Ich habe ein Stachelschwein am Ohr gekrabbelt!
Ich wusste gar nicht, dass sie so kleine, winzige, weiche Öhrchen haben....
Und wenn Ihr sehen wollt, was wir von unserem Bungalow aus sehen können, dann könnt Ihr hier mitgucken:
http://www.sophienhof-lodge.com/de/camwasser
Das Wasserloch ist in der Dunkelheit beleuchtet.
Lekker Slaap!
Angie & der Monsieur le Chauffeur