Der dritte Tag des Herbst-Urlaubes an der Algarve startete leider mit etwas schlechtem Wetter und teilweise auch mit etwas Regen. Trotzdem oder auch gerade deswegen fuhren wir in Richtung Silves.
(Silves)
Einer Stadt mit eigenem Kreis (Concelho), zu dem unter anderem Armação de Pêra und Pêra gehört und mit heute etwas über 11.000 Einwohnern, wobei der Kreis knapp 40.000 Einwohner hat.
Silves war bereits um das 11. Jahrhundert eine recht begehrte Stadt, da sie direkt an einem Fluss liegt, der zum Meer führt. Und auch aus der Kupferzeit wurden hier Überreste gefunden. Es heißt, dass Silves bis zum 16. Jahrhundert die Hauptstadt der Algarve war.
Von Portimão brauchten wir mit dem Mietwagen etwa 20 Minuten und laut Tacho betrug die Entfernung von der Marina in Portimão bis ins Zentrum etwas über 22 Kilometer. Wer die selbe Strecke ohne Autobahn und damit ohne Gebühr zurücklegen möchte, nimmt dann die N125 und braucht dann für die Strecke geschätzte 30 Minuten.
Durch die vergangenen Zeiten gibt es in Silves einiges zu sehen. Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist sicher das Castelo dos Mouros bzw. die Burg bzw. das Castelo de Silves, dessen Mauern sich auch im Logo der Câmara Municipal de Silves befinden und ab dem 8. Jahrhundert von den Arabern errichtet wurde. Ebenfalls sehr bekannt ist die Kathedrale (Sé). Hinzu kommt noch das Museu Municipal de Arqueologia (Städtisches Archäologiemuseum) und das Portugalkreuz aus dem 15. oder 16. Jahrhundert beim Palacio Justicial. Aber auch die Stadt selbst ist durchaus sehenswert, dazu gibt es aber noch separate Reisetipps.
(Bild: Kathedrale von Silves)
(Bild: Castelo de Silves)
Wer mit dem eigenen Auto bzw. dem Mietwagen anreist, dem empfehle ich den großen Parkplatz bei der Fabrica do Ingles. Wer in der Nebensaison und/ oder sehr früh anreist, kann gerne einen Versuch wagen und bei der Kathedrale sein Glück versuchen, denn mit etwas davon kann man auch hier durchaus einen Parkplatz ergattern.
Wir besuchten die Burg, die Kathedrale war leider zu, obwohl diese normalerweise schon für Besucher geöffnet ist, und danach die Stadt. Sehr nett fand ich den Platz Praça do Município mit dem Portas da Cidade bzw. die Gegend um die Rua 25 de Abril. Hier befindet sich ein Fischrestaurant mit dem Namen Casa Velha und direkt gegenüber die Snack-Bar J. R., wo wir uns für ein Getränk niederließen. Die Getränke gab es zu überraschend günstigen Preisen. Es kleines Bier (0,2l - Super Bock mini) und/ oder einen Espresso gibt es für jeweils 70 Cent!
(Praça do Município)
(J.R. Tapas und Snackbar)
(Portas da Cidade und Praça do Município)
Nach dem Besuch in Silves entschieden wir uns spontan, nach Monchique zu fahren, ohne im Vorfeld etwas darüber gelesen zu haben und ob sich der Weg überhaupt lohnt. Geplant war nur, etwas weg vom Strand und etwas ins Hinterland zu kommen und damit auch etwas weg von den normalen "Touriströmen". Tja, hättste mal besser gelesen, weg vom Strand war richtig und auch das "Hinterland" war korrekt .... aber weg vom Tourismus? Mal schauen was da so kommt. Der Weg nach Monchique war jedenfalls sehr entspannt und nur wenige Autos kamen uns entgegen und die Straße N124 entlang des Ribeira de Odelouca "fühlte" sich lange recht karg an. Je näher man Monchique kam, merkte man jedoch schon, dass es hier in der Hauptsaison recht voll ist und die Heilbäder (Caldas de Monchique) bei einem gewissen Kundenkreis doch sehr bekannt sein dürften.
(Fluss - Ribeira de Odelouca)
(Entlang der N124)
In Monchique angekommen gab es erstmal ein kleines Problemchen namens Parkplätze. Denn da, wo das Navi Zentrum meldete, gab es keine. Dann erstmal kurz weiter, einen etwas steileren Berg hoch, gab es ein Parkhaus direkt am Kreisverkehr. Direkt gegenüber gab es jedoch auch einen "halblegalen" Parkplatz, auf dem sich einige Wohnmobile und auch einige Mietwagen befanden und ... einfach mal daneben gestellt. Ein Schild mit Parkverbot gab es ja keines. Ja klar Herrschaften
... für dieses "Vergehen" hol ich mir bei der Bewertung auch mal locker 2 Sterne ab. Gestehe, ich habe auf einem Parkplatz hinter einer Mauer geparkt, der keine Türen oder Schranken hatte.
(Blick auf Monchique)
Zuerst überlegten wir, direkt in die Berge weiter zu fahren, was allerdings wenig Sinn machte, da diese komplett mit Wolken verhangen waren und diese uns auf dem Fóia (höchste Erhebung (= Berg?) mit etwas über 900 Metern der Algarve) sowieso die Sicht versperrt hätten. Wer allerdings freie Sicht hat und besseres Wetter erwischt, dem empfehle ich definitiv eine Weiterfahrt zum Gipfel, denn allein schon auf der Fahrt nach Monchique gab bzw. gibt es einige nette Plätze mit einer schönen Aussicht und von weiter oben müsste alles noch deutlich besser sein.
(Blick auf Caldas de Monchique)
In Monchique gibt es auch einiges, welches sich lohnt anzuschauen. Z.B. ist da die Kirche Igreja Matriz de Monchique, die bei unserem Besuch sogar geöffnet hatte und deshalb auch von innen besichtigt werden konnte. Es handelt sich dabei um eine Kirche aus dem 15. Jahrhundert evt. auch Anfang des 16. Jahrhunderts mit einem Portal der Manuelinik, benannt nach König Manuel I.
(Igreja Matriz de Monchique von Außen)
(Igreja Matriz de Monchique von Innen)
Was nicht nur in Monchique auffiel ist, dass es sehr viele Geschäfte gab, die verlassen waren und sehr viele Gebäude zum Verkauf standen. Ich finde zwar immer noch, dass die Grundstücke, Wohnungen und Appartements an der Algarve im Vergleich sehr teuer sind, aber der Leerstand ist schon enorm. Wie bereits geschrieben - nicht nur in Monchique, sondern in der kompletten Region. Und dass auch die Algarve nicht von der Krise verschont wurde, die Portugal "erwischt" hat, konnte man tagtäglich auf der Straße sehen. Und nicht nur in Lokalen, in denen hauptsächlich Touristen "verkehren" wurden wir angesprochen. Nein - sicher nicht von organisierten Bettlern, wie z.B. in Berlin, sondern meist von älteren Menschen, denen man ansah, dass es ihnen nicht gut ging.
Nach Monchique planten wir schon den Heimweg nach Portimão, entschieden uns dann aber doch noch für einen Besuch in der kleinen Stadt Alvor, welche zum Kreis Portimão gehört. In Alvor findet man einen hübschen Hafen mit einer Promenade, die vom Fischerhafen um den Ort führt und in Wirklichkeit mit der Igreja Matriz de Alvor nur eine kulturelle Sehenswürdigkeit ist. Wobei die Kirche etwas abseits liegt und sie für viele Besucher und Touristen des Dorfes sicher irrelevant ist, und dies nicht, weil die Kirche langweilig ist, sondern weil Alvor einfach
anders ist. Denn auf den ersten Blick stuft man Alvor wahrscheinlich als Touristenort der unangenehmeren Sorte ein und erst auf den Blick mit dem Detail merkt man, dass Alvor doch recht nett sein kann.
(Alvor - Hafen)
Nach Alvor ging es zurück nach Portimão und zur Praia da Rocha. Da das Wetter zwischenzeitlich längst schön war und die Sonne ihr bestes gab, blieb noch genug Zeit für einen kleinen Bummel durch Portimão und der Praia da Rocha und einer Suche nach einem netten Restaurant für den Abend.
(Praia da Rocha)
(Portimão)