Wie bereits im sechsten Teil erwähnt, ist die zweite Station dieses Tages Albufeira im Distrikt Faro. Eine Stadt, die eine über zweitausendjährige Geschichte vorzuweisen hat. Einst waren die Römer hier und nannten die Stadt Baltum, dann kamen die Araber und vergaben den Namen al-buḥaira oder evtl. Al-buhera. Die Araber waren es auch, die die Burg bzw. Castelo de Paderne im 12. Jahrhundert errichteten, welche man auch heute noch als Ruine nördlich von Albufeira ansehen kann. Die heutigen "Besatzer" nennen sich Touristen und stammen meist aus dem Königreich Großbritannien. Die Stadt wurde zwischenzeitlich so umgebaut, dass sie sogar von offiziellen Reiseführer des Tourismo de Portgal als Hauptstadt des Tourismus an der Algarve betitelt wird. Trotzdem kamen wir hierher, wahrscheinlich aber nur, weil wir das genaue Ausmaß der aktuellen Geschichte nicht kannten.
(Das typische Straßenbild in der Innenstadt)
Da hier, im Gegensatz zu allen anderen bisher besuchten Städten, wenig bis keine freie Parkplätze zu finden waren, parkten wir in einer Tiefgarage in der Avenida 25 de Abril und damit praktisch direkt im Zentrum. Begrüßt wurden wir von diversen Restaurants, Bars und Kneipen und von deren Schildern mit vielen und großen Bildern, auf denen natürlich auch fast immer das Full English Breakfast abgebildet war. Auf dem Weg zum Marktplatz (Jardim Publico de Albufeira) erklang auch schon das Geräusch der Panflöte in Verbindung mit Musik aus dem Lautsprecher. Ah, in Ordnung - also auch dieser Ort wurde von Panflöten-Epidemie (Pan-demie) eingenommen bzw. erfasst.
Aber ein von Touristen beliebter Ort muss auch etwas haben, was ihn so beliebt macht. Natürlich bietet er für das "Party-Volk" jede Menge an Möglichkeiten, ebenso wie Hotels, Ferienhäuser & Appartements aller Kategorien. Der Hauptgrund für die Beliebtheit dürften wohl die Strände sein, die man hier zahlreich an der Küste findet. Viele davon sind mit hohen Klippen versehen, die in dieser Form eher selten sind.
Neben Stränden mit den Namen Praia da Oura, Praia dos Aveiros oder Praia dos Pescadores (Strand der Fischer) findet man auch den Praia do Tunel/Peneco, der sich mitten im Stadtgebiet am sogenannten historischen Zentrum befindet und praktisch direkt an die Shops, Bars und Restaurants im Touristenzentrum anschließt und nur getrennt von einem Tunnel ist. Zu unserer Besuchszeit (Mai) noch angenehm leer und überschaubar.
(Praia do Tunel / Paneco)
Und wenn man etwas sucht, findet man doch noch einige nette Gebäude, wie z.B. die Hauptkirche Igreja Matriz Albufeira, die für Besucher zugänglich ist und sogar während unseres Besuches offen hatte. Die Besuchszeiten sind Montag - Samstag von 10.00 - 12.30 Uhr und von15.30 bis 17.00 Uhr.
(Igreja Matriz Albufeira)
Im Inneren befindet sich neben einem schönen Triumphbogen auch die Statue der Schutzheiligen von Albufeira, sowie eine für mich eher ungewöhnliche Art, eine Kerze in einer Kirche zu entzünden. Spannend dabei ist auch die "Preisgestaltung". Rabatt gibt es natürlich keinen und wer eine Kerze möchte, zahlt 20 Cent und 2 Kerzen kosten 50 Cent. Sparen können hier diejenigen, die rechnen können oder wissen, was sie hier zu tun haben.
Dann gibt es noch die Capela da Misericordia, die jedoch nicht für Besucher zugänglich ist, ebenso wenig ist die Kirche Igreja Sant' Ana zu betreten. Die Igreja Sant' Ana liegt unweit der Igreja Matriz Albufeira und ist von Außen trotzdem interessant bzw. nett anzusehen.
( Igreja Sant' Ana Albufeira)
Un dann ist da noch das Museu de Arte Sacra (Museum der sakralen Kunst) in der Igreja bzw. Ermida de São Sebastião, welche ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert stammt, aber im 18. Jahrhundert umgebaut wurde. Zu besuchen von Dienstag - Sonntags jeweils von 10.30 - 12.30 Uhr und von 14.30 - 16.00 Uhr. Man bezahlt jedoch Eintritt. Zu sehen gibt es unter anderem einen bunten Altaraufsatz und diverse Kunstgegenstände aus Silber.
Museu de Arte Sacra (Museum der sakralen Kunst)
Neben viel Tourismus gab es dann doch einige Dinge, für die sich zwar insgesamt der Besuch nicht lohnte, allerdings zumindest ich den Besuch auch nicht bereute. Übrigens zum Schluss noch ein kleiner Tipp: Recht nett war der Besuch in der
Merlin's Bar praktisch zwischen der Igreja Sant' Ana Albufeira und der Igreja Matriz gelegen, wo wir auf ein kühles Getränk einkehrten. Alles sieht nach einer englischen Bar aus, die Beschriftung, der Chef... irgendwie alles - auch das Sport Programm lief auf Englisch. Allerdings war der Chef (??) ein Deutscher und recht nett und auch ein wenig gesprächig. Außerdem waren die Preise OK. Für ein großes San Miguel (Ja, tatsächlich ein spanisches Bier in Portugal) und eine Cola Zero zahlten wir 4 Euro. Im Vergleich zu Olhao eher etwas teuer, für die Verhältnisse in Albufeira absolut fair.
(Merlins Bar)
Danach ging es weiter nach Lagos, circa 60 Kilometer waren zu fahren und über die Autobahn A22 in unter einer Stunde zu erreichen.