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Live aus der Türkei - Teil 1

Bewertung:

Von Sina, Dienstag, 29. Oktober 2013, 20:15

Gestern um 09..35 startete die Sun Express - Maschine pünktlich von Stuttgart aus in Richtung Antalya. Über den Flug breite ich ein Tuch des Schweigens - das war ungefähr so wie Dolmus fahren. Und auch billig (€ 125,- nur 2 Wochen vor Abflug) - insofern passt das schon und da ist dann auch ein Frühstück am Flughafen und eine Halbliterflasche Cola aus dem Automaten im Sicherheitsbereich drin.

In Antalya erwartete mich neben meinem lieben Fahrer traumhaftes Wetter. Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, um 25°C. Perfekte Bedingungen für eine Dienstreise. Zügig ging es in Richtung Side - Evrenseki, wo ich erneut die Bauwut bestaunen durfte und den Rest des Tages damit verbrachte, zwischen 2 nebeneinanderliegenden Hotels der ersten bzw. zweiten Stunde hin- und herzutoben. Nachdem ich dann alle alten Bekannten begrüßt, :knuddel: und ausgiebig :smil1: hatte, war es Zeit für ein spätes Abendessen und :sleeping: , denn irgendwie war die Nacht davor doch recht kurz und der urschwäbische Schrei - und Juchz - Weiberclub hinter mir ließ ein Nickerchen im Flieger nicht zu. Angeranzt wurden die Damen zwar... aber der Effekt war von kurzer Dauer :mööööööp:

Der heutige Morgen begann mit einem Blick vom Balkon und einem unfreiwilligen Check der Frühstücksteller der Gäste des Nachbarhotels, wo ich wunderbar ins Restaurant schauen kann und welches ich in dem Hotel, wo ich übernachtet habe, besser finde. Und da guckt mir auch keiner auf den Teller :cool: . Die enge Bebauung in Evrenseki ist schon sehr traurig, dort werden derzeit die gleichen Fehler gemacht, die in den 70er Jahren in gewissen Gegenden Spaniens unterlaufen sind. Nach einem hektischen und arbeitsreichen Vormittag und einem guten Mittagessen ging es dann nach Belek - und zu einem Kulturschock. Derzeit bin ich wohl die einzige Deutsche in einem Hotel mit ca. 1500 Russen :shock: Das Hotel selber ist toll, eine wirklich schöne Anlage, ein schönes großes Grundstück, ein recht gepflegter Garten und auch sehr sauber. Zwar auch ein paar Sicherheitsmängel (z. B. unbeleuchtete schwarze Marmortreppen... aber vielleicht braucht man Vodka, um sie zu erhellen :pfft: ), aber ansonsten echt ok. Der Service erstaunlich gut, das Personal (vor dem ich angesichts des Publikums ganz tief meinen Hut ziehe) superfreundlich. Ich könnte das nicht und würde nach spätestens einer Stunde Amok laufen. Und sobald man auf die russische Ansprache auf englisch antwortet und fragt, ob sie englisch oder deutsch können (ein bißchen englisch geht bei den meisten, deutsch eher schwierig) und noch ein paar Brocken türkisch mit unterbringt, bemühen sie sich sogar noch mehr :cool: Das Essen ist dem Klientel angepasst - ich fand es fürchterlich. Viel Masse, wenig Qualität. Pressfleisch & Fertigköfte lassen grüßen. Und wenn sich dann die lieben Miturlauber am Buffet unhygienisch verhalten, dann vertraue ich mich lieber dem netten Pizzabäcker an und beschränke mich auf ofenfrische Pide direkt vom Ofen auf meinen Teller. In denen, die bergeweise im Wärmebehälter lagen, fummelten die Russen trotz bereitliegender Zangen mit bloßen Händen rum. Ein Blick dahin und ein Blick zum Koch war genug - er hatte verstanden und schon hatte ich eine schöne türkische Pizza direkt aus dem Ofen auf meinen Teller, die auch ok war. Dass ein Russe mir auf dem Rückweg zum Tisch ein Stück vom Teller klaute (Halloooo... sehe ich aus wie ein "Running Buffet"?!? :mecker: ), sei nur nebenher erwähnt. Mein :mecker: auf englisch kommentierte der Typ (ca. 2m groß und auch fast so breit) zufrieden kauend, mit breitem Grinsen, Schulterzucken und erhob die Hand :shocked: und ich beginne, die Anfragen nach "russenfreien" Hotels zu verstehen. Wer einmal so eine Erfahrung gemacht hat... :pfft: Zum Frühstück wird es morgen wohl den Obstteller auf meinem Zimmer geben. Auf nüchternen Magen mag ich mir das Restaurant und vor allem das Klientel nicht antun und ich bin heilfroh, morgen in die Normalität bzw. nach Evrenseki zurückzukehren.

Aber zuckersüß war "mein" Kellner, der sich über mich als deutschen Gast mit 3 Brocken Türkisch freute, selbst etwas deutsch und englisch aus dem Gedächtnis kramte und artig meinen Tisch bewachte, während ich am Buffet war :thumbsup: . Sonst wäre er wohl trotz Jacke über der Stuhllehne und bereitstehendem Getränk weg bzw. anderweitig okkupiert gewesen. Der Kellner hat mir auch gestanden, dass ihn das Klientel ankotzt, auch wenn es gutes Trinkgeld gibt. Ich wollte ihm auch was geben - er hat es zurückgewiesen. "Lieber nette Gäste als viel Geld..." Ok - ich wollte ihm 5 Lira geben. Vielleicht war ihm das auch zu wenig? :denk:

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Kategorien: Live Reiseberichte


Kommentare (2)

  • 2

    Von stinerl (Samstag, 2. November 2013, 20:04)

    In welchem Hotel hast du in Belek residiert Sina?

  • 1

    Von Fitschi (Freitag, 1. November 2013, 21:52)

    Glaub ich nicht, Kleinvieh macht auch Mist......

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