Prag, Karlsplatz (Karlovo náměstí)
Diesmal kehrte ich zum Wirkungskreis meiner Kindheit, da ich sozusagen nebenan gewohnt habe.
Ich erinnere mich noch gut an die Spielplätze, an die hölzernen Schaukel, in die locker sechs Kinder passten, an die Murmelnspiele, für die wir regelmäßig Löcher am Rande der Spazierwege gegraben hatten und genauso regelmäßig von den Parkwächtern vertrieben wurden und nicht zuletzt an die alljährliche Kirmes im Mai. Die Kirmestradition scheint seit ein paar Jahren wiederbelebt zu sein, alles andere ist „vom Winde verweht“.
Die letzte, traurige Erinnerung an den schönen Park war der Blick auf die gesamte Fläche voll von sowjetischen Soldaten bei ihrem Anmarsch 1968.
Der Karlsplatz liegt in der Prager Neustadt.
Neustadt hört sich modern an, aber weit gefehlt. Sie wurde bereits ab 1348 unter Karl IV. errichtet. Zu dieser Zeit wurde auch der Karlsplatz angelegt.
Damals wurde er Großer Marktplatz genannt, in 15. Jahrhundert dann Viehmarkt und erst im 19. Jahrhundert bekam er den „kaiserlichen“ Namen.
Mit seiner Fläche von über 80.500m² gilt er als der größte Platz in Prag.
Der riesige Park mit altem Baumbestand nimmt den Großteil der Fläche ein.
Die riesige Platane ist mindestens 170 Jahre alt.
Im Park verstreut stehen Denkmäler der bedeutenden tschechischen Persönlichkeiten.
Das markanteste Gebäude ist das
Neustädter Rathaus an der Schmalseite.
Direkt daran schließt sich der Komplex des Justizgebäudes an.
Das zweitbedeutendste Bauwerk ist die
St. Ignatius Kirche, die – von Rathaus aus gesehen – auf der linken Seite gebaut wurde.
Am anderen Ende des Karlsplatzes steht das sagenumworbene
Faust-Haus
und die Kirche
St. Johannes Nepomuk am Felsen.
Am Karlsplatz befinden sich außerdem die medizinische Fakultät der Karlsuniversität, die Technische Universität, verschiedene Kliniken und Krankenhäuser und etliche Restaurants und Geschäfte.