Kampa
Um auf die romantische Halbinsel Kampa zu gelangen, braucht man nur über eine Treppe von der Karlsbrücke herunter steigen.
Vom Festland trennt sie nur der künstlich angelegte Mühlenbach Čertovka (Teufelsbach). Von den Mühlen sind heute nur noch zwei erhalten geblieben.
Dieser linke Arm der Moldau hieß ursprünglich Graben mit dem Namenszusatz des jeweiligen Eigentümers. Der Name Čertovka (Teufelsbach) wurde erst 1892 erwähnt und obwohl einige Legenden über den Namensursprung kursieren, leitet er sich wahrscheinlich von dem Spitznamen der eigenwilligen Besitzerin des Hauses Zu den 7 Teufeln auf dem Malteserplatz ab, die eben Čertovka (sehr frei übersetzt Teufelin) genannt wurde.
In den malerischen alten Häusern sind heute meistens Hotels oder Restaurants untergebracht.
Während des Spaziergangs sind wir, eigentlich unbeabsichtigt, an zwei „neuzeitlichen Sehenswürdigkeiten“ vorbeigekommen.
An der „Brücke der Verliebten“ - wie dieser Ministeg gerne genannt wird - mit ihren Vorhangschlössern, die mit Prager Tradition allerdings nichts gemeinsames hat, sondern auf einen Brauch aus Italien zurückzuführen ist, der sich in den letzten Jahr(zehnten) auch in anderen Ländern ausgebreitet hat.
Und an der sog. „John Lennon Gedächtnismauer“, die in den 80ger Jahren entstand.
Nach der Ermordung John Lennons im Dezember 1980 bekritzelten Jugendliche in Prag diese Mauer mit Graffiti und der subversiven Parole: „Ihr habt Lenin, lasst uns Lennon.“
Es kamen immer mehr Graffiti dazu und das Ganze führte damals auch zu mehrmaligen Zusammenstößen zwischen den jungen „Künstlern“ und der Polizei.
Davon ist allerdings schon längst nichts mehr zu sehen, da die Mauer x-mal übertüncht und wieder neu bemalt wurde.
Auf mich hat sie eher wie ein Schandfleck gewirkt. Aber anscheinend ist diese „Sehenswürdigkeit“ in, da wir etliche Gruppen samt Reiseleitern davor andächtig stehen sahen.
Leider hat mein Kamera Akku weiterhin gesponnen, so daß es keine Bilder gibt. Aber
in der Galerie gibt es ein paar schöne Fotos von der Userin summerdream.