Der unscheinbare Bruncvík
Die relativ kleine Statue eines Ritters mit goldenem Schwert und einem Löwen zu Füssen wird meistens übersehen.
Bruncvík, so wird er genannt, steht auf einem Brückenpfeiler unterhalb der Brücke, wenn man auf die Halbinsel Kampa hinab schaut. Die Staue ist neueren Datums,1884. Ursprünglich stand an dieser Stelle Roland, der Bewahrer der Bürgerrechte, aus dem 15. Jahrhundert.
Wie es nicht anders sein kann, ranken sich auch um Bruncvík Legenden.
Der junge Ritter zieht in die Welt um sich einen eigenen Wappen zu verdienen. Auf der langen Reise erlebt und überlebt er gleich Odysseus oder Sindbad die phantastischsten Abenteuer. Einmal rettet er einem Löwen das Leben, indem er einen neunköpfigen Drachen tötet. Seitdem begleitet ihn der Löwe auf Schritt und Tritt.
Auch das Zauberschwert, das auf einen mündlichen Befehl Feinden die Köpfe abzuschlagen vermag, erwirbt Bruncvík nach einem weiteren lebensgefährlichen Abenteuer auf seinen Reisen. Schließlich kehrt er samt Löwen und Zauberschwert nach Jahren zurück, gerade richtig um zu verhindern, dass seine Frau wieder heiratet.
Das Schwert sollte laut Bruncvíks Wunsch nach seinem Tod in die Karlsbrücke eingemauert werden.Dort wird es bleiben, bis es Böhmen am schlechtesten geht. Dann wird der Hl. Wenzel mit seinen legendären Blanik-Rittern zur Hilfe eilen, sein Pferd wird auf der Brücke stolpern und das Schwert ausgraben.