Ständetheater
Das klassizistische Gebäude befindet sich in der Altstadt, in unmittelbarer Nähe der Karls-Universität und zählt zu den schönsten historischen Bauwerken Prags.
Es gehört zu den drei Standorten des Nationaltheaters und wird vor allem für Ballett und Schauspiel genutzt. Zum Gedenken an W.A. Mozart werden dort auch seine Opern aufgeführt. Zurückzuführen ist dies auf die Weltpremiere von Mozarts Don Giovanni im Jahre 1787.
Erbaut wurde das Theater 1781-1783 vom Grafen Nostitz, nach dem es seinen ersten Namen erhielt: Gräflich Nostitzsches Nationaltheater.
Sein Name wurde jedoch so oft geändert, dass es schon rekordverdächtig ist.
1798 wurde das Theater von den böhmischen Ständen (das Parlament der Landbesitzer) erworben und in Königliches Ständetheater umbenannt.
1834 fand dort die Uraufführung der Komödie Fidlovačka von J.K. Tyl, mit Musik von F. Škroup statt. Dies wäre nicht der Erwähnung wert, wäre in diesem Stück nicht zum ersten mal das Lied „Kde domov můj“ (Wo ist meine Heimat) gesungen, das später zur tschechischen Nationalhymne wurde.
Ab 1862 wurden ausschließlich deutschsprachige Stücke gespielt, also wurde das Theater in Königlich Deutsches Stadttheater umbenannt.
Ständetheater hieß es dann wieder ab 1920 bis 1948 bis es dann zum Tyl Theater nach dem tschechischen Dramatiker J.K. Tyl umbenannt wurde.
Die – vorerst – letzte Namensänderung fand 1990 statt. Jetzt heißt das geschichtsträchtige Gebäude wieder Ständetheater.