Goldenes Gässchen
Das nach einjähriger Sanierung im neuen Glanz erstrahlte Goldene Gässchen (Zlatá ulička) befindet sich im Areal der Prager Burg.
Der Name ist mit den Alchemisten verbunden, die auf Befehl Rudolf II. dort versucht haben sollten, Gold künstlich herzustellen.
Die pitoresken Häuschen entstanden im 16. Jahrhundert und wurden bis in das 20. Jahrhundert bewohnt. Einer der prominentesten Bewohner war 1916/1917 Franz Kafka in Nr. 22.
Die ursprüngliche Größe zeigt am besten Haus Nr. 13 und die Bauweise Haus Nr. 20.
Leider hat meine Kamera, besser gesagt der Akku, nach dem ersten Bild schlapp gemacht.
Daliborka
Der Turm Daliborka befindet sich am Ende des Goldenen Gässchens.
Erbaut wurde er im 15.Jahrhundert als ein Teil der Befestigungsmauer. Von Anfang an bis zum Ende des 18.Jahrhunderts diente er als Gefängnis.
Seinen Namen verdankt er dem ersten „Bewohner", Ritter Dalibor von Kozojedy, der wegen Unterstützung eines Bauernaufstandes verurteilt und später hingerichtet wurde.
Dazu gibt es eine schöne Geschichte, die Friedrich Smetana als Vorlage für seine Oper Dalibor diente.
Dalibor hätte im Gefängnis so schön Geige spielen gelernt, dass fremde Leute immer wieder zum Turm kamen um seinem Spiel zu lauschen und den Korb, den er aus dem Turmfenster herunter gelassen hat, mit Essen und Almosen füllten.
Bis heute kennt man den Spruch: „Die Not hat Dalibor das Geigenspiel gelernt“.
Bedeutet in etwa: Unter bestimmten Umständen gegen eigenem Willen etwas tun oder zugeben.
Und das zeugt eher von dem viel prosaischen Kern der schönen Geschichte.
„Geige" wurde auch ein Folterinstrument genannt, eine Art Streckbank, wo der Verurteilte so lange bearbeitet wurde, bis er alles, was die Vollstrecker hören wollten, zugegeben hatte. Und seine Schreie wurden sicher in der ganzen Gegend gehört.
Heute dient der Turm als Museum und im 1.Stock sind Repliken der Folterinstrumente ausgestellt.