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Sina

Master Amigo

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1

Donnerstag, 1. Januar 2015, 21:28

Kokosnuss - Abzocke oder doch nicht?

In den vergangenen Jahren habe ich immer, wenn ich z. B. in der Dominikanischen Republik oder in Mexiko unterwegs war, in den Hotelgärten nach Gärtnern, die die Kokosnüsse von den Palmen geholt haben, Ausschau gehalten. Lief mir z. B. einer mit einer Schubkarre voller Kokosnüsse entgegen, habe ich ihn immer gerne gefragt, ob er mir eine öffnen könnte. Ich trinke das Kokoswasser gerne, das gehört für mich zum Urlaub einfach dazu. Niemals war das ein Problem, dass der Gärtner für den Mehraufwand des "Kokosnuss - Öffnens" ein Trinkgeld bekam (je nach Kleingeldbestand und Freundlichkeit ca. 1-3 US$), war für mich selbstverständlich und ist es auch immer noch. An Verkaufständen im öffentlichen Bereich ist es anders, da gilt ein Fixpreis für Kokosnüsse und das ist auch ok so - schließlich sind hierfür Standgebühren zu zahlen, die Kokosnüsse müssen irgendwoher beschafft/ gekauft werden und Hauptaufgabe des Standpersonals ist der Kokosnussverkauf. Aber an Hotelstränden und in Hotelgärten MÜSSEN die Nüsse regelmäßig abgeschlagen werden, damit sie keinem Touri auf den Kopf fallen und sie werden eher weniger für den Verkauf, sondern mehr für die Sicherheit geerntet.

Vor einigen Tagen waren wir an der Playa Juanillo bei Cap Cana und auch dort kletterte ein freundlicher Herr mit unglaublichem Geschick in den Palmen herum und schlug die Kokosnüsse ab. Ich wollte gerne eine haben und da es ein öffentlicher Strand war, fragte ich ihn, was eine Kokosnuss kostet. Er meinte: "Die, die ich hier in der Schubkarre habe, sind nicht so schön. Meine Arbeit ist es, die Nüsse abzuschlagen, dafür werde ich bezahlt. In denen, die ich hier habe, ist nicht viel Flüssigkeit, daran hast Du keine Freude. Ich hole gerne eine schönere für dich von der Palme und mache sie Dir auf. Wenn Du mir dafür was geben willst, freue ich mich, aber entscheide selbst, wieviel Du geben magst." Sprach es, kletterte besagte "bessere" Palme hoch, rief mir von oben noch zu, dass ich ein paar Meter zurücktreten solle, schlug die Nüsse ab, rutschte die Palme wieder runter, suchte eine besonders schöne für mich aus, schlug sie mit ein paar gekonnten Machetenhieben auf, steckte einen Trinkhalm rein - fertig. Nur allzu gerne habe ich ihm 100 Dominikanische Peso (etwas mehr als € 2,-) dafür gegeben und er hat sich sehr gefreut.

Kurz danach ein krasser Gegensatz im RIU - Resort: Auch da waren Gärtner an den Palmen zugange. Wir hatten eine längere Strandwanderung hinter uns und da es auf der Strecke keine Beachbar zum Einkehren gab, war mein Durst entsprechend groß. Also bin ich zu einem Gärtner hingelaufen, habe ihn gefragt, ob er mir eine Nuss aufmachen kann und bekam in perfektem Englisch zu hören "2 pieces 6 US$, one piece 3 US$". Also... neeee... so läuft das bei mir nicht :Nope: . Wie schon gesagt, die Nüsse in den Hotelanlagen müssen eh von den Palmen runter, um keinen Gast zu verletzen und wenn die Gärtner sich damit ein Trinkgeld verdienen, dann ist das auch völlig angemessen und ok... aber überhöhte "Fixpreise" für Kokosnüsse in einer Hotelanlage bzw. an einem Hotelstrand... ?( :Nope:

Wenn das RIU - Resort clever wäre, dann würden sie einen Kokosnuss - Verkaufsstand am Strand einrichten, an dem sich Strandwanderer von anderen Hotels erfrischen könnten. Dann wäre auch alles ok. Aber sooooo... Nö.

Wie seht Ihr das?
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Fitschi

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2

Donnerstag, 1. Januar 2015, 21:47

Das die heimische Bevölkerung schnell lernt bzw. schon von den Touristen " versaut" ist :ironic:
Europäer und Amerikaner sind immer bereit/gewillt "Freundlichkeiten" mit Geld zu vergelten zu wollen/müssen und viele Dienstleister haben sich daran gewöhnt.
Was will man dagegen tun? Genau das was Du auch getan hast......auf das Objekt der Begierde verzichten.
Eventuell kriegen die sich dann wieder ein :ironic:
Ich krieg auch schon Gänsehaut, wenn ich am Ende einer Führung ( für die ich bezahlt habe) ein Schild mit " Tip is not includet" sehe, da gibts dann garantiert " null komma Josef"
Vermutlich sind wir selber Schuld, weil wir meinen für jeden Handgriff ausser der Norm bezahlen zu müssen.....ich bin gerade dabei mir das abzugewöhnen :ironic:
Aber in der Dom Rep wirds schwer...kann mich noch gut an einen Kerl erinnern, der versucht hat in jedes meiner Bilder zu hüpfen und dann Geld dafür wollte, oder an den Zöllner der unbedingt meinen Ballograf Kugelschreiber haben wollte ( aber nicht gekriegt hat).
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Fitschi« (1. Januar 2015, 21:51)


Thorben-Hendrik

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3

Donnerstag, 1. Januar 2015, 21:51

Vermutlich sind wir selber Schuld, weil wir meinen für jeden Handgriff ausser der Norm bezahlen zu müssen.....ich bin gerade dabei mir das abzugewöhnen :ironic:


Amen! :corräkt:

Sina

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4

Donnerstag, 1. Januar 2015, 22:18

Ich krieg auch schon Gänsehaut, wenn ich am Ende einer Führung ( für die ich bezahlt habe) ein Schild mit " Tip is not includet" sehe, da gibts dann garantiert " null komma Josef"


Ähnliche Geschichte: An einem Regentag nutzten wir einen kostenfreien Shuttle zu einem Shopping - Center. Im Shuttlebus hing dieses Plakat:



Im Normalfall war es für uns selbstverständlich, dem Fahrer etwas Trinkgeld zu geben, über sein Plakat haben wir uns köstlich amüsiert... der Spaß hörte aber dann auf, wo er bei der Rückfahrt am ersten Hotel eine dramatische Ansprache hielt, mehrfach auf sein Plakat deutete und förmlich um Trinkgeld bettelte. Und Gäste, die den Bus ohne Trinkgeld verließen, auf spanisch übelst beschimpfte. Sein Pech war, dass ich jedes Wort verstand :mööööööp: Da war bei uns der Ofen aus und auch von uns hat er nichts bekommen. Wir geben gerne und sind bestimmt nicht knauserig - aber SO nicht :cursing: :selber:
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Fitschi

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5

Donnerstag, 1. Januar 2015, 22:51

Bin voll auf Deiner Seite, aber irgendwie haben wir ( jetzt nicht wir persönlich sondern die "was kostet die Welt " Touris ) uns den Schlamassel selber eingebrockt.
Das fällt uns nun auf den Kopf. Wir sollten uns schleunigst abgewöhnen für "Selbstverständlichkeiten ", " Kundendienst" oder schlichte Gastfreundschaft Trinkgelder zu verteilen.
Fängt ja bereits im eigenem Land an.
Warum ( viele tun das) soll ich am Jahresende dem Postboten , dem Müllmann oder sonstwem ein Trinkgeld geben? Das ist ein Job wie jeder andere für den man bezahlt wird.
Irgendwann kriegst nicht mal ne Fahrkarte für die Öffis oder eine Bordkarte ohne Trinkgeld? Nee...ich spiel da nicht mehr mit :Nope:
Die Unternehmer sollen Ihr Personal gefälligst selber bezahlen und nicht von Trinkgeldern abhängig machen.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Fitschi« (1. Januar 2015, 22:52)


6

Donnerstag, 1. Januar 2015, 23:44

Zitat Fitschi:Warum ( viele tun das) soll ich am Jahresende dem Postboten , dem Müllmann oder sonstwem ein Trinkgeld geben? Das ist ein Job wie jeder andere für den man bezahlt wird.


Sorry OT und nicht Kokosnuss

Doch ich mache es gerne, als Anerkennung für einen zuverlässigen guten Service den ich schätze, genauso wie im Restaurant, bei Taxifahrer oder auch im Hotel....

Aber es entwickeln sich auch für mich " Kuriositäten " wo ich streike...
...so fügt unser Zeitungsausträger ein kopierten Zettel mit Weihnachtsgrüße der Zeitung bei mit seinen Bankdaten
Die ersten zwei Jahre hat er sich mit der Krankheit entschuldigt, nicht persönlich die Weihnachtsgrüße zu überbringen, was er jetzt nicht mehr erwähnt
Zahme Vögel singen von Freiheit - wilde Vögel fliegen

Epprechtstein

unregistriert

7

Freitag, 2. Januar 2015, 08:03

Ich hole gerne eine schönere für dich von der Palme und mache sie Dir auf. Wenn Du mir dafür was geben willst, freue ich mich, aber entscheide selbst, wieviel Du geben magst." Sprach es, kletterte besagte "bessere" Palme hoch, rief mir von oben noch zu, dass ich ein paar Meter zurücktreten solle, schlug die Nüsse ab, rutschte die Palme wieder runter, suchte eine besonders schöne für mich aus, schlug sie mit ein paar gekonnten Machetenhieben auf, steckte einen Trinkhalm rein - fertig. Nur allzu gerne habe ich ihm 100 Dominikanische Peso (etwas mehr als € 2,-) dafür gegeben und er hat sich sehr gefreut.

Damit ist gerade mal die Nuss bezahlt... :kuller: Der "bühnenreife Auftritt" hätte schon eine andere Entlohnung verdient :ironic:
Aus moralischen Gründen ist sein Tun in keinster Weise zu rechtfertigen, hat er doch seinem Arbeitgeber schon bezahlte Arbeitszeit und eine Kokosnuss gestohlen... :denk: :patschi: :knuddel:

Sina

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8

Freitag, 2. Januar 2015, 08:37

Man sollte da schon realistisch bleiben - der Arbeitgeber zahlt seinem Gärtner nicht wesentlich mehr als 100,- Peso am Tag und von den Palmen geholt werden müssen die Nüsse aus Sicherheitsgründen sowieso. Häufig werden die Nüsse danach einfach weggeworden bzw. ins Gebüsch gekippt, anstelle sie weiterzuverwenden.

Mich hat vielmehr der Gärtner im RIU - Resort aufgeregt, der ganz klare Preise vorgegeben hat und so, wenn er genug Kunden findet, noch ein hübsches Zusatzgeschäft hatte, bei dem er ein Vielfaches von dem verdient, was sein Arbeitgeber ihm zahlt. Dass Trinkgeld in der Dominikanischen Republik für viele Angestellte erforderlich ist, weil das vergleichsweise karge Gehalt zum Leben nicht ausreicht, ist klar... aber für mich macht es schon einen Unterschied, ob ich selbst entscheiden kann, wem ich wieviel Trinkgeld wofür gebe oder ob jemand mit einer Selbstverständlichkeit die Hand aufhält und Summe X fordert.
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9

Freitag, 2. Januar 2015, 09:58


Mich hat vielmehr der Gärtner im RIU - Resort aufgeregt, der ganz klare Preise vorgegeben hat .


Wahrscheinlich gibt es etliche Leute, die gar nichts geben ( AI :D ).
Das regt wiederum den Gärtner auf und er macht klare Vorgaben :thumbsup:
Da gibt es wenigstens keine Missverständnisse :dackel:
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

Fitschi

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Freitag, 2. Januar 2015, 11:30


Sorry OT und nicht Kokosnuss

Doch ich mache es gerne, als Anerkennung für einen zuverlässigen guten Service den ich schätze, genauso wie im Restaurant, bei Taxifahrer oder auch im Hotel....

Auch keine Kokosnuss :tüte:
Gastgewerbe ,Taxifahrer und auch den Friseur :D möchte ich ausdrücklich ausnehmen. Die kriegen bei guter Leistung auch Trinkgeld, aber Müllmann,Postler und Strassenkehrer nicht, ich wüsste auch gar nicht ob das nun echt die Leute sind welche uns "betreuen"

Sina, vielleicht haben die Gärtner ja das Recht die Nüsse zu verwerten? Dann wäre auch ein Fixpreis gerechtfertigt :kuller: obwohl .....2 Euro für eine Kokosnuss ist gut bezahlt, ist das schon der Rum mit bei ? :patschi:
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Sina

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11

Freitag, 2. Januar 2015, 11:41

Rum kann man sich an der Bar noch in die Nuss kippen lassen, wenn man mag :ironic:

Das Recht, die Nüsse zu verkaufen, haben die Gärtner in aller Regel nicht. Aber sie dürfen sie für die Gäste öffnen und erhoffen sich dafür natürlich ein Trinkgeld - welches sie von mir auch gerne bekommen. Schließlich bekommen die meist haitianischen Gärtner auch für dortige Verhältnisse nur ein kleines Gehalt und kaum jemand denkt daran, ihnen mal Trinkgeld zu geben. Ist auch schwierig - bei wem will man anfangen und wo aufhören?

P.S.: Gelegentlich habe ich auch schon gesehen, dass die geöffneten Kokosnüsse an den AI - Bars herumstanden. Kostenlos für die Gäste. Je nachdem, wie groß die "Ernte" war. Da man aber nie so genau weiß, wie lange die Dinger schon offen da herumstehen, ziehe ich es vor, mir die Nüsse ggf. frisch öffnen zu lassen. Gerne mit einem freiwilligen (!) Trinkgeld verbunden.
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Fitschi

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Freitag, 2. Januar 2015, 16:07

Was kosten die Dinger eigentlich an den Ständen? Oder werden die nicht auch am Strand verscherbelt?
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Sina

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Freitag, 2. Januar 2015, 16:52

Wenn es im öffentlichen Bereich mal einen Kokosnuss - Stand gibt, was an der Ostküste eher selten der Fall ist, dann befinden sich diese Stände meist an sog. touristischen Hotspots wie z. B. Ausflugszielen. Mehr als 3 - 5 US$ zahlt man da für eine Nuss nach meinen Beobachtungen nicht.

In den AI - Hotels werden die Nüsse in aller Regel nicht verkauft. Entweder stehen irgendwann mal wie beschrieben ein paar einfach an der Bar herum und man kann sich eine nehmen oder man bittet bei Gelegenheit einen Gärtner um einen Gefallen und steckt ihm dafür etwas Trinkgeld zu. Eigentlich könnten die Hotels auch offizielle Kokosnuss - Verkaufsstände an den Stränden einrichten, der ein oder andere Strandwanderer würde das mit Sicherheit nutzen. Eigentlich könnten die Hotels auch an den Strandbars originalverschlossene Getränke wie z. B. Wasserflaschen, Softdrinks, Bier an Strandwanderer verkaufen, denn mit öffentlichen Strandbars oder Getränkeshops sieht es teilweise recht mau aus bzw. gibt es sie kaum noch. Tja... eigentlich... :mööööööp:
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Auch Amigo

unregistriert

14

Freitag, 2. Januar 2015, 17:07

...es geht hier um die Kokusnuss-okay-trifft aber auch auf viele andere-in anderen Karibikstaaten selbstverständliche- Dinge zu,ohne Bezahlung macht der gemeine Dominikaner nix-gar nix,arbeiten erledigen Haitianer,der Einheimische schaut in die Luft und hält den Sonnenschirm,noch nie so'n gleichgültiges Volk erlebt,schade eigentlich...

Sina

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15

Samstag, 3. Januar 2015, 18:58

Man sollte das nicht verallgemeinern und nicht gleich ein ganzes Volk abwertend be- bzw. verurteilen. Es gibt solche und solche - überall auf der Welt.
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