Hallo zusammen,
ich habe vergangene Woche einen Tagesausflug nach Schwäbisch Hall unternommen und bin nach wie vor angetan von dieser Stadt.
Es geht sicher vielen so wie mir. Der Name der Stadt wird zumeist mit einer Spezialbank in Verbindung gebracht, dass sich dahinter eine hübsche kleine Stadt verbirgt ist vielen (mir auch) nicht bekannt.
Schwäbisch Hall liegt ca. 40 km östlich von Heilbronn. Nach Stuttgart sind es rd. 60 Kilometer.
Der heute noch sichtbare Reichtum der mittelalterlichen Stadt stammt, wie schon der Namenszusatz HALL sagt, vom Salz. In der Stadt entsprang eine Salzsole die von den Salzsiedern bis zu den 1920er-Jahren genutzt wurde um Salz zu gewinnen. In der heutigen Zeit kommt der Stadt sicher die Ansiedlung der bereits erwähnten Spezialbank zugute.
Ich habe die Stadt und die Kirche St. Michael auf einem geführten Stadtrundgang kennengelernt. Leider war das Wetter nicht so toll, so dass der Rundgang durch die Stadt kurz und knapp war. Später, bei dann strahlendem Sonnenschein, habe ich mir auf einem Spaziergang die Altstadt auf beiden Seiten der Kocher (Fluß) angeschaut und war sehr angtan. Die Stadtführung war in Ordnung um sich einen ersten Überblick zu verschaffen.
Am Nachmittag ging es in die Johanniterkirche (oder auch Johanniterhalle) in der sog. "Alte Meister" aus der Kunstsammlung Würth ausgestellt sind. Ich hatte das Glück mich einer Führung anschließen zu können und sehe diese "alten religiösen Schinken" nun mit anderen Augen. Echt faszinierend, was die Maler damals an Symbolik in diese Bildern eingebracht haben. Glanzstück der Ausstellung ist die "Schutzmantelmadonna" von Hans Holbein. Gerüchten zufolge soll die von Würth für rd. 60 Mio € erworben worden sein.
Wer von Kunst und Museen nicht genug bekommen kann, dem sei auch noch die nur 150 Meter entfernt liegende Kunsthalle Würth ans Herz gelegt. In dieser wird dem staunenden Volk in abwechselnden Ausstellungen Kunst, wiederum aus der Sammlung Würth, gezeigt.
Bemerkenswert ist, dass sowohl in der Johanniterkirche als auch in der Kunsthalle der Eintritt frei ist!
Wem nach einer Stadtbesichtigung und/oder einem Museumsbesuch nach einer kleinen Auszeit ist, der findet in den engen Gassen der Stadt sicher in einem der kleinen Cafes oder Gasstätten Zeit und Muse sich auszuruhen.
Auch für Shoppingliebhaber bietet die Stadt ausreichend Möglichkeiten den Geldbeutel zu leeren.
Besonders gefallen hat mir, der Übergang von der Altstadt in die modernere Einkaufswelt. Mir ist es erst so gar nicht aufgefallen und schwupps wars nicht mehr alt, sondern modern. Davon können sich manche Stadtplaner eine Scheibe abschneiden.
Sehr zu empfehlen ist übrigens das Mittagessen im Hotel "Goldener Adler". Nicht unbedingt preisgünstig aber sehr lecker.
Alles in allem ist die Stadt ein Kleinod und sicher den ein oder anderen Tagesausflug (oder auch mehr) wert!
Derzeit finden übrigens auf der Treppe der Kirche St. Michael die jährlichen Freilichtfestspiele statt. Während der Stadtführung wurde dort fleißig geprobt. Ein Wunder ist, dass die Schauspieler sich auf den schmalen Stufen der steilen Treppe nicht permanent die Füße brechen.