Reiseforum - Reiseberichte

Tatsächlich erst bei unserem dritten Aufenthalt auf Mallorca haben wir es endlich geschafft das Kloster Lluc zu besuchen. Gilt doch das Kloster im Nordwesten Mallorcas, inmitten des Tramuntana-Gebirge, als eines der beliebtesten Ausflugsziele und als Zentrum der Marienverehrung der Insel.

Für die Fahrt zum Kloster habe ich mich für die Strecke über Pollença und dann auf der MA 10 entlang entschieden. Sicher nicht der kürzeste Weg aber ein sehr lohnenswerter. Bereits wenige Kilometer nach Pollença beginnt sich die Straße in Serpentinen ihren Weg durch das Gebirge zu bahnen. Immer wieder bietet sich den PKW-Insassen wunderbare Blicke auf die Gebirgslandschaft.

Lieber etwas langsamer fahren, das ist aber auch auf dieser Strecke die Devise. Nicht nur um die Landschaft zu genießen sondern auch um die vielen Radfahrer rechtzeitig zu erkennen die dort bergauf und mit ordentlicher Geschwindigkeit bergab radeln.

In Lluc angekommen stellten wir das Fahrzeug auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz ab. Die Parkgebühr wird mit dem Eintrittspreis von 5 €/Person verrechnet. Eine andere Möglichkeit einen PKW abzustellen hab ich in Lluc nicht gefunden und die Parkgebühren sind im Verbund mit den Eintrittskarten ja nun auch nicht wirklich besonders üppig.

Gedanklich hatten wir uns für unseren Besuch schon darauf eingestellt das Kloster zusammen mit sehr vielen Menschen zu besichtigen. Aber an diesem Tag war die Anzahl derer, die sich mit uns in der Anlage aufhielten überschaubar und von Menschenmassen war schon überhaupt keine Spur.

Wie bereits in meinem Live-Blog beschrieben machte das Kloster auf uns beim ersten Blick einen eher unscheinbaren Eindruck. Die ersten Meter führen den Besucher durch einen kleinen Park bis zum Haupteingang durch den dann der Innenhof zu erreichen ist.



Direkt beim Haupteingang befindet sich ein Informationsschalter und direkt daneben können die Eintrittskarten für die Besichtigung der Basilica de Lluc, das dazugehörige Museum und den "botanischen Garten" erworben werden.

Unser erster Weg führt uns durch den Innenhof, in dem die Statue des Klosterförderers Bischof Pere-Joan Campins den Mittelpunkt bildet, in die Klosterkirche die, auch aufgrund der schummrigen, sparsamen Beleuchtung, eine besondere Mystik ausübt. Hinter dem Altar der Kirche befindet sich in einem Schrein die schwarze Madonna, La Morenita, die das Ziel der Pilgerreisenden ist.








Im ersten Stock des Klosters befindet sich das kleine sehenswerte Museum das wir im Anschluss besichtigt haben. Zu sehen sind Exponate zur Talyotkultur, Musikinstrumente, Waffen, Keramiken, Trachten, Gemälde und allerhand Alltagsgegenstände zur Geschichte Llucs.

Besonders beeindruckt waren wir von der Ausstellung über das Werk des spanischen Kunstmalers Josep Coll Bardolet. Allein dieser Teil des Museum war den Eintritt wert. Aufnahmen von den Ausstellungsstücken des Museum hab ich keine gemacht.

Wer das Kloster Lluc besucht sollte auf keinen Fall den Aufstieg hinauf zum Kalvarienberg auslassen. Bereits nach wenigen Metern genießt man einen schönen Blick über die Dächer des Klosters und die Umgebung. Der Weg ist einfach zu finden. Einfach durch den Torbogen gegenüber der Kirche gehen und schon kann der Aufstieg beginnen. Oben, am weithin sichtbaren Kreuz angekommen, bietet sich ein wunderbarer Ausblick. Für mich einer der schönsten Ausblicke die ich bislang auf Mallorca genießen konnte.









Den Abschluss unseres Besuches bildete der Rundgang durch den botanischen Garten. Auf einem gewundenen Pfad wird der Besucher durch das, leicht vernachlässigt wirkende Klostergärtchen, geführt. Kein Muss aber nett anzusehen.



Das Gastronomieangebot des Klosters haben wir nicht in Anspruch genommen. Für Wanderer ist das Kloster Lluc sicher ein prima Ausgangspunkt für Touren in das Tramuntana-Gebirge. Übernachtungsmöglichkeiten bestehen ebenfalls.

Weiter beherbergt das Kloster ein Internat für Jungen. Die Kinder werden vor allem musikalisch gefördert und außerhalb der Ferien kann man täglich gegen 11.00 Uhr eine Kostprobe des international angesehen Chor „Blauets“ bekommen.

Der Besuch des Klosters Lluc war für uns ein allemal lohnender Ausflug. Die Fahrt über enge Bergstraßen mit tollen Ausblicken, die Klosteranlage und nicht zuletzt die spektakulären Ausblicke vom Kalvarienberg - ein überaus lohnendes Ziel.