Er stand eigentlich bereits im vergangenen Jahr auf der Agenda. Der Besuch der Halbinsel Formentor. Nach wenigen Tagen stand im Vorjahr allerdings bereits fest, dass Mallorca weit mehr als einen Besuch wert ist und so konnten wir den Ausflug getrost auf dieses Jahr verschieben.
Im Vorfeld hatte ich mich etwas eingelesen und natürlich auch beim Besitzer unserer Finca über die Gegebenheiten informiert. Allüberall der Hinweis, dass sich täglich ganze Heerscharen von Touristen auf den Weg zur Halbinsel begeben.
Daher haben wir, auch wenn es schwerfiel, das Frühstück auf der Finca ausfallen lassen und sind bereits kurz nach 07.00 Uhr aufgebrochen.
Wie es sich herausstellte war diese Entscheidung goldrichtig. Während unserer Fahrt zum
Far de Formentor und auf den diversen Stopps auf der Halbinsel waren außer uns nur sehr wenige Besucher unterwegs und wir konnten die vielen reizvollen Ausblicke in Ruhe und in vollen Zügen genießen. Dass die Hinweise auf die Besucherströme nicht falsch waren, das haben wir auf der Rückfahrt bemerkt. Wie an einer Perlenkette aufgehängt schlängelte sich ab ca. 10.00 Uhr ein Fahrzeug nach dem anderen die Straße hoch.
Bei der Fahrt auf den schmalen von Serpentinen übersäten Straße der Halbinsel Formentor sollte man, vor allem bergauf, immer daran denken, dass sich Radfahrer in atemberaubender Geschwindigkeit auf den Rückweg machen.
Daher schadet es nicht, so manche Haarnadelkurve sehr langsam im ersten Gang anzusteuern.
Meinen tiefen Respekt gilt aber all diesen Sportlern, die diese schöne aber auch sehr steile und anspruchsvolle Strecke mit dem Rad "bezwingen"
Der "Anstieg" zur Halbinsel Formentor beginnt direkt nach einem Kreisel am nördlichen Ortseingang (hinter dem Fußballstadion). Bereits nach wenigen Metern windet sich die Serpentinenstraße den Berg hoch und meine bessere Hälfte war bereits zu diesem Zeitpunkt über das ausgelassene Frühstück sehr erleichtert.
Auf diesem Teilstück bis zur Aussichtsterrasse Punta de la Nao kann auch der Fahrer des Fahrzeuges
tolle Blicke auf die Bucht von Pollenca und das Städtchen Port de Pollenca erhaschen. Allein diese "serpentinengeschwängerte" Fahrt ist herrlich
Die Aussichtsterrasse Punta de la Noa stellt aber dann schon das erste Highlight dieser Ausflugsfahrt dar. Der Blick schweift hier über den angeblich meistfotorgrafierten Felsen Mallorcas und die steil abstürzende Nordküste bis zur bereits erwähnten Bucht von Pollenca.
Wer wie wir, sehr früh am Morgen anreist, der hat natürlich den Vorteil, dass sehr wenige Touristen zur gleichen Zeit auf der Halbinsel unterwegs sind. Zudem halten sich die Temperaturen noch in Grenzen und der Genuss der vielen sich bietenden Ausblicke ist nicht zu schweißtreibend. Wo Licht ist, da ist aber auch Schatten. Die Sonne steht für das ein oder andere Foto zu diesem frühen Zeitpunkt nicht optimal. Man kann nun eben nicht alles haben im Leben.
Von der Aussichtsterrasse schlängelt sich die Straße in vielen Serpentinen
wieder hinab in das Tal.
Vorbei am gebührenpflichtigen Parkplatz (9 € hat man uns gesagt) der Platja Formentor geht es dann noch ungefähr 12 Kilometer weiter bis zum Straßenende und zum Far de Formentor. Nach einem kurzen Stück durch Pinienwälder schlängelt sich die Straße dann durch die rauhe und sehenswerte Felslandschaft bis zum bereits erwähnten Leuchtturm und dem "Ende" dieser Halbinsel.
Am Leuchtturm selbst ist ein kleiner, enger Parkplatz vorhanden auf dem es zu Stoßzeiten sicher sehr sehr eng werden dürfte.
Weiter befinden sich dort noch eine Aussichtsterrasse, Toiletten und eine kleine Snackbar.
Ja, das hatten wir uns nun so vorgestellt, zeitig aufstehen, die Fahrt und die Ausblicke genießen und dann am Cap de Formentor auf der Terrasse mit dem herrlichen Ausblick frühstücken.
Das hätte dann auch funktioniert, wenn es denn etwas gegeben hätte. Die Cantina hatte nämlich noch geschlossen
und kein Schild wies auf die Öffnungszeiten hin.
Angesichts der nun ansteigenden Besucherzahlen genossen wir noch einige Minuten den wunderschönen Ausblick und machten uns auf den Rückweg bzw. auf nach Port de Pollenca um dort ein ordentliches Frühstück einzunehmen.
Auf eben dieser Rückfahrt kam uns dann Fahrzeug an Fahrzeug entgegen. Auch der erste Bus erklomm die Serpentinenstraße und wir waren froh, dass wir noch vor 10.00 Uhr den Rückweg angetreten hatten. Mit etwas knurrendem Magen fuhren wir dann von der Halbinsel in den ersten Kreisel nach Port de Pollenca und verließen diesen am Fußballstadion. Am Ende der Straße konnte man bereits das Meer sehen und in der zweiten Querstraße war es ein leichtes einen Parkplatz zu ergattern. Von dort waren es nur wenige Meter bis zur Uferpromenade wo wir hofften eine Einkehrmöglichkeit zu finden.
Was wir dann gefunden hatten, übertraf unsere Erwartungen bei weitem. Nach drei, vier Gehminuten auf der Uferpromenade erreichten wir das Hotel Illa d'Or, ein uns unbekannter Luxustempel.
Auf kurze Nachfrage konnten wir auf der Terrasse am Meer Platz nehmen und für 20 €/Person dort ein Frühstück genießen. "Genießen", dieses Wort drückt es sehr genau aus, was uns dort erwartete. Ein Frühstücksbuffet vom allerfeinsten, sehr aufmerksames aber nie aufdringliches Personal und ein toller Blick auf die Bucht von Pollenca und die Stadt.
Was will man mehr, nach einem gelungenen Trip auf die Halbinsel Formentor!