@superfx
Du weißt aber schon, dass "er hat sich stets bemüht" ein k.o. im Zeugnis ist?
Ernsthaft: Allein sich Mühe zu geben ist für mich schon ein positiver Aspekt, auch wenn es im Versuch steckenbleibt, einem absoluten Chaos Herr zu werden. Wenn jemand nicht aufgibt und gegen die Unmöglichkeit anrennt, hat er meinen vollsten Respekt und würde nie eine negative Servicekritik abkriegen. Die Unterschiede betragen auch innert eines Teams häufig Lichtjahre, aber wenn ein wirklich absolutes Chaos ausbricht, stinkt der Fisch vom Kopf und das ist nicht das operative Personal!
Außergewöhnlich hohe Fluktuation im Service ist für mich immer ein Warnsignal - irgendwas stimmt nicht.
Entweder stellt da einer nur echte Flachpfeifen ein, man kann´s ihm nicht recht machen, oder die Arbeitsbedingungen sind unterirdisch.
So unterirdisch, dass z.B. die flotte Maus, von der bear berichtete, mit fliegenden Fahnen zu einem neuen Arbeitgeber gewechselt hat - denn man erfährt ja äußerst selten nachweisbar, wer sich von wem getrennt hat, geschweige denn warum.
Kleine Anekdote: Einem Hotel kam nach vielen Jahren der F&B Manager abhanden, weil er sich mitsamt einigen anderen gestandenen Größen mit der Hotelleitung verkracht hatte. Zwei Stammgästinnen (mind. 3 Aufenthalte/Jahr - eher mehr!) wollten dort ohne ihn nicht mehr sein und reisten seiner neuen Adresse nach. Wenige Monate später gab es schon wieder einen neuen Arbeitgeber, die Treuen folgten. Nachfragen wie es denn nun gewesen sei wurden mit einem langezogenen "Jooooohh..." beantwortet, das weiteres Insistieren nicht nahelegte.
Heute sind die Stammgästinnen wieder solche beim neuen F&B Manager im "alten" Hotel und Erzählungen vom Urlaub wieder episch.
Will sagen: Es ist angenehm, wenn man zumindest einen Teil des Personals "kennt", aber es ist nicht substanziell für das Gelingen des Urlaubs!
Nun liegt es aber in der Natur der Deutschen, wortarm funktionierenden Service als besonders exquisit zu betrachten - man frage sich einfach mal was dahinter steckt? Stimmt, so ein Cappu nach dem frühen Wasserworkout ist toll - aber da warte ich halt 5min auf den ersten und geben einen Tip mit der Bitte, ihn allmorgendlich bereitzustellen. Sicher, es freut einen, wenn man beim Einschweben an der Beachbar schon von weitem das Weißweinglas mit den Eiswürfeln sieht, Minze im Glas für den Mojito wartet, Erdbeeren bevorratet werden oder frische Kirschen ... genaugenommen weist uns das aber als reine Gewohnheitstiere aus und was, wenn ich dann mal
nicht mit einem Erdbeerdaiquiri meinen Cocktailabend eröffnen will?
;(
Ordentliche Hotels haben zumeist auch ordentliche Servicemitarbeiter - ganz gleich ob Newbies oder Knowers sind sie serviceaffin und werden sehr rasch einen Bombenjob für den Gast abliefern wollen.
Falls nicht, ist es vielleicht kein "ordentliches Hotel"?