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LaMujer

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21

Freitag, 11. März 2011, 09:42

Urlaub auf Kosten der Menschenrechte

Hier ein > klick < zum Thema, in dem es aber weniger darum geht der Armut im Urlaub direkt ins Auge zu sehen. Klar, nicht ganz neu das Thema und auch vielleicht nicht immer so krass wie es Menschenrechtsorganisationen schildern (oder doch?).
Zitat: „Reisende müssten sich von der Vorstellung verabschieden, Tourismus habe etwas mit Paradiesen zu tun.“ :denk:
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

22

Freitag, 11. März 2011, 10:20

Gute Frage! Soll man die Situation der Menschenrechte in den Urlaubsländern bei der Evaluierung des Reiseziels einbeziehen oder nicht.

Für Myanmar (wo wir im Juli sein werden) gibt's zwei sehr konträre Meinungen, die ich aus dem Wikipedia-Artikel zitieren möchte, weil der die Sache sehr gut auf den Punkt bringt:

Viele Menschenrechtsorganisationen und tourismuskritische Vereinigungen (beispielsweise Tourism Concern) rufen Touristen jedoch zum Boykott des Landes auf, da diese ihrer Ansicht nach durch Reisen nach Myanmar das Militärregime unterstützten und ihre Devisen nicht bei der Bevölkerung ankämen.

Andere regierungsunabhängige Institutionen in Myanmar dagegen warnen vor einem Boykott, da viele Arbeitsplätze z.B. bei Hotels, Airlines, Restaurants, Souvenirgeschäften u.v.m. unmittelbar und mittelbar vom Tourismus abhängen und für diese Menschen von existenzieller Bedeutung sind. Auch sind Touristen eine wichtige Quelle unabhängiger Informationen, die sonst kaum den Weg in und aus dem Land finden.


Beide Meinungen sind für mich nachvollziehbar.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »NoDurians« (11. März 2011, 10:21)


23

Freitag, 11. März 2011, 10:25

Aber letztlich hast Du Variante 2 schon für Dich entschieden. Was hat den Ausschlag gegeben?
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
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24

Freitag, 11. März 2011, 10:30

Ich glaube, dass es den Menschen in Myanmar nicht hilft, wenn wir fernbleiben. Und ein bissl was von unserem Geld bleibt sicher bei der Bevölkerung hängen (Essen am Markt, Rikschafahrer, lokale Guides, Andenkenverkäufer,...).

Wobei das natürlich NICHT der Grund ist, dass wir dort hinfahren. Ich hab's mir nicht zu meiner Lebensaufgabe gemacht, die Welt verbessern oder gar retten zu wollen.

25

Freitag, 11. März 2011, 10:32

Das sehe ich genauso. Auf absehbare Zeit kann ich da aber auch nicht erkennen, wer diese Welt zum Positiven verändern soll. Andererseits, nicht alles, was wir positiv einstufen, wird woanders auch so gesehen. Ein ewiger Kreislauf ...
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26

Freitag, 11. März 2011, 10:40

Ich glaube, dass es den Menschen in Myanmar nicht hilft, wenn wir fernbleiben. Und ein bissl was von unserem Geld bleibt sicher bei der Bevölkerung hängen (Essen am Markt, Rikschafahrer, lokale Guides, Andenkenverkäufer,...).

So sehe ich das auch. Allerdings was ist, wenn die Leute schon garnicht mehr da sind, weil der Ort an dem sie gelebt haben für den Tourismus plattgemacht wurde? Wie beispielsweise das Bild mit dem Pool für gestresste Touris mitten in der Wildnis, die mal Jagdrevier war. Oder der Brunnen, der von der Regierung geschlossen wurde, um die Halbnomaden zu vertreiben, damit die Touris ihren Frieden haben. Ich frag mich, ob die Leute überhaupt was von den Touris haben, außer keine Heimat mehr und nix zu essen. Klar, kann man nicht allen und jedem helfen und nicht alles wissen, aber wenn ich so nachdenke find ich das ganz schön krass. Man denkt doch als Touris auch garnicht nach, ob die Lodge in der man residiert nicht mal Lebensraum anderer Menschen war, die vertrieben wurden, damit andere ein paar Tage Luxus im Jahr genießen können. :denk:

@ cuate
ein ewig irgendwie trauriger Kreislauf ...
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

27

Freitag, 11. März 2011, 10:43

Jetzt wird's philosophisch. :mööööööp: Oder politisch. Und auch hier bin ich 100%ig Deiner Meinung. Diejenigen, die an der Macht sind, denken zu kurzfristig und arbeiten in erster Linie in die eigene Tasche, nicht nur in Diktaturen. In Demokratien westlichen Zuschnitts passiert's nur etwas subtiler, anderes Marketing aber selbes Ziel.

28

Freitag, 11. März 2011, 10:52

Wie beispielsweise das Bild mit dem Pool für gestresste Touris mitten in der Wildnis, die mal Jagdrevier war.
Ein sehr plakatives Beispiel, aber irgendwie völlig wurscht.

Gestern lief (in 3SAT ?) eine Doku zum Thema "Wieviel Fleischesser verträgt die Welt" oder so ähnlich. Dort wurde u.a. gesagt, dass täglich 10.000 Hektar Regenwald für Viehweiden gerohdet wird. Das ist pro Jahr eine Fläche größer als Österreich. Und dass der weltweite Methan-Ausstoß der Rindviecher die Umwelt mehr belastet, als das gesamte CO² im Straßenverkehr.

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29

Freitag, 11. März 2011, 11:03

@ ND
Ich geh da auch völlig konform mit dir. Geld regiert die Welt. Nur schadets ja nicht mal drauf aufmerksam zu machen ... auch wenns an der Situation nicht viel ändert. :ironic:
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.