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LaMujer

Master Amigo

  • »LaMujer« ist der Autor dieses Themas

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1

Montag, 1. Dezember 2014, 15:26

Urlaub ohne Grenzen?

Schwer vorstellbar für Arbeitnehmer hierzulande, dass der britische Unternehmer Richard Branson seine Mitarbeiter selbst entscheiden lässt, wann und wie viel sie arbeiten und vorallem wieviel Urlaub sie nehmen.
Mit dieser Einstellung ist er nicht allein, denn auch andere Unternehmen (Twitter, Netflix) haben festgestellt, dass man so die Produktivität der Mitarbeiter steigern kann.
Interessant ist, dass laut einer Studie lediglich 38% der Deutschen dieses besondere Urlaubsmodell begrüßen würden. 56,4% brauchen ihre bürokratischen Richtlinien, da sie ohne diese scheinbar überfordert sind. Wen wunderts. :HC:

> Hier < der vollständige Artikel.
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

WXYZ

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2

Montag, 1. Dezember 2014, 16:35

Na ich würde es mal nicht als bürokratische Richtlinien bezeichnen. Wohl fast jedes Unternehmen müsste sich allerdings intern organisatorisch anders oder ganz neu aufstellen. Das wird bei dem ein oder anderen Unternehmen relativ leicht möglich sein, bei diversen Firmen gäbe es vermutlich diverse Hürden die überwunden werden müssten.

So attraktiv ein solches Modell auch sein mag, der Betriebsablauf darf darunter nicht leiden und das Unternehmen darf deswegen keine nachhaltigen Entwicklungen erleiden.

superfx

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3

Montag, 1. Dezember 2014, 20:32

.....es soll ja die motivation und die...

So attraktiv ein solches Modell auch sein mag, der Betriebsablauf darf darunter nicht leiden und das Unternehmen darf deswegen keine nachhaltigen Entwicklungen erleiden.
...produktivität steigern :cool: , alos ganz das gegenteil. ergo kann es nur bei unternehmen funktionieren, in denen sich die mitarbeiter geschätzt ung angemessen entlohnt fühlen, daürber hinaus somit ein eigenes interesse an den unternehmenserfolg und den eigenen sicheren arbeitsplatz haben. letztenlich fallen das sklaventreiber schon mal raus und das sind zu viele.
ich weiß nicht wo ich herkam, ich weiß nicht wo ich bin, mich wundert, dass ich so fröhlich bin.

Sina

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4

Montag, 1. Dezember 2014, 22:40

Für ein solches Urlaubsmodell muss die Firma wirklich sehr gut laufen, hochengagierte Mitarbeiter haben, die voll und ganz hinter dem stehen, was sie tun und die verantwortungsbewusst sind. Das ist heutzutage aber leider eher die Ausnahme als die Regel. Schon bei den ca. 30 Urlaubstagen, die einem Arbeitnehmer heute zustehen, gibt es oft Ärger und Streit unter den Kollegen, weil sie sich nicht einigen können, wer wann in den Urlaub geht, wer zwischen Weihnachten und Silvester arbeitet (habe ich ich im Angestelltenverhältnis immer gerne gemacht - es war schön ruhig und man konnte endlich man in aller Ruhe und ungestört Liegengebliebenes oder komplizierte Fälle aufarbeiten :mööööööp: ). Und wenn einer mal an einem Tag 5 Minuten länger arbeitet, dann geht er am nächsten Tag bestimmt auch mindestens 5 Minuten eher. Was ich angesichts der erwähnten "Sklaventreiber" zwar verstehen kann, aber nicht gerade für die Verbundenheit eines Arbeitnehmers mit seinem Arbeitgeber und umgekehrt spricht.

Ich hatte vor meiner Selbstständigkeit schon viele Freiheiten bei meinem damaligen Arbeitgeber. Die Arbeit, die gemacht werden musste, musste gemacht werden - klar. Oft dauerte das dann auch mehr als 8 Stunden am Tag. War aber kein Thema, denn ich konnte mir meine Zeit frei einteilen, das Gehalt war ok und ich konnte es mir erlauben, z. B. am Freitag schon um 15.00 das Wochende einzuläuten. Oder mal 1-2 Stunden später zur Arbeit zu kommen, wenn Behördengänge, Arztbesuche, etc. erforderlich waren. Dafür habe ich aber teilweise auch von daheim aus gearbeitet, war immer erreichbar. Und wenn's sonntag früh um 07.00 war :flo:

Generell und pauschal betrachtet halte ich die "grenzenlose Urlaubsfreiheit" nicht für sinnvoll. Aber individuell auf einzelne Firmen und ihre Mitarbeiter zugeschnitten - warum nicht? Entweder es passt oder es passt nicht. Das sollte jeder Firmenchef selbst beurteilen können. Und es sollte jedem Mitarbeiter selbstverständlich sein, dass er seinen Jahresurlaub nicht gerade in Hochstressphasen nimmt.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

superfx

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5

Montag, 1. Dezember 2014, 22:46

..so ist es...

Das sollte jeder Firmenchef selbst beurteilen können.
....und daran wird auch der chef eines unternehmens bemessen. zuckerbrot oder peitsche. die absolute freiheit im unternehmen halte ich auch für eine illusion, die sklaventreiber haben sicherlich den größeren finanziellen erfolg, aber insbesondere beim mittelstand liegt die goldene wahrheit irgendwo dazwischen.
ich weiß nicht wo ich herkam, ich weiß nicht wo ich bin, mich wundert, dass ich so fröhlich bin.

Sina

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6

Montag, 1. Dezember 2014, 22:59

... wenn sie familiär bedingt nicht ohnehin einen generellen Betriebsurlaub in der Hochsaison einführen wollen oder müssen, wenn's nicht anders geht.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

superfx

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7

Montag, 1. Dezember 2014, 23:03

....das sind in der regel....

... wenn sie familiär bedingt nicht ohnehin einen generellen Betriebsurlaub in der Hochsaison einführen wollen oder müssen, wenn's nicht anders geht.

...zwei oder max. drei wochen im jahr. in leistungsorientierten betreiben würden vermutlich schon die überstunden ausreichen, um diese zeit abzudecken. was dann noch kommt ist der reguläre urlaub.

so manch ein unternehmer, der die stechurhr eingeführt hat, hätte sich hinterher lieber in den allerwertesten gebissen.
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Sina

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8

Montag, 1. Dezember 2014, 23:22

Nichts gegen die Stechuhr - wenn sie korrekt eingesetzt bzw. genutzt wird, ist kein schlechtes Mittel, um tatsächlich geleistete Arbeitszeit korrekt abzurechnen und entsprechend zu honorieren. Es gibt aber leider Spezialisten, die das gnadenlos ausnutzen. Die sich zu gemütlichen Kaffee- oder Raucherpausen nicht ausstempeln. Die freitags sogar in aller Ruhe ihren Wochenendeinkauf erledigen, nach dem Einkauf nochmal in die Firma kommen - nur, um sich auszustempeln.

In meiner Ausbildung wurde mir nach 4 zusammenhängenden Überstunden 1/2 Tag Freizeit gutgeschrieben. Bedeutete: 8 + mindestens 4 Stunden am Stück geschuftet = 1/ 2 freier Tag, wenn Zeit dafür war. Wenn die Chefin (und da konnte der Laden noch so toben und jede helfende Hand noch so sehr gebraucht werden) nach 3,45 Stunden kam und mich in den Feierabend schickte, dann gab es rein gar nichts für die 3,45 Stunden Mehrarbeit. Trotz Stechuhr. Könnte man heute wohl nicht mehr bringen und die Gewerkschaft würde Amok laufen, war aber damals die Norm. Auch wenn ich es verurteile und selbst nicht so handhaben wollen würde - geschadet hat es mir persönlich nicht :ironic:Ich weiß, wann und wo ich gebraucht werde - und wann und wo ich es ruhig angehen lassen will und kann :ironic:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

9

Dienstag, 2. Dezember 2014, 12:11

Ich hatte vor meiner Selbstständigkeit schon viele Freiheiten bei meinem damaligen Arbeitgeber. Die Arbeit, die gemacht werden musste, musste gemacht werden - klar. Oft dauerte das dann auch mehr als 8 Stunden am Tag. War aber kein Thema, denn ich konnte mir meine Zeit frei einteilen, das Gehalt war ok und ich konnte es mir erlauben, z. B. am Freitag schon um 15.00 das Wochende einzuläuten. .



So ist es bei meinem Job auch :thumbsup:
Ich habe quasi eine Aufgabe, die beispielsweise 30 Stunden benötigt. Wann ich das mache ist meinem Chef fast egal.
So kann ich meine privaten Termine wunderbar verteilen. Hauptsache meine Jahresarbeitszeit stimmt

Wird in dem Artikel über bezahlten Urlaub gesprochen, oder unbezahlten ? (oder habe ich es überlesen ?)
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Aramis« (2. Dezember 2014, 12:12)


Epprechtstein

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10

Dienstag, 2. Dezember 2014, 13:06

Kurzzitat: Der britische Unternehmer Richard Branson lässt seine Mitarbeiter selbst entscheiden, wann und wie viel sie arbeiten – und stellt ihnen damit eine unbegrenzte Anzahl an Urlaubstagen zur Verfügung. . Finanzielle Handhabung geht daraus m.M. nicht hervor :denk:

LaMujer

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Dienstag, 2. Dezember 2014, 13:36

Ist auch irgendwie logisch, denn die erwartete bzw. monatlich vergütete Leistung muss ja unabhängig von den Urlaubstagen erbracht werden. :KSM:
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

12

Mittwoch, 3. Dezember 2014, 10:16

Also ist der Artikel nichts anderes als "unbezahlter Urlaub", den im Prinzip jeder ganz normal bei seinem Arbeitgeber beantragen kann.
Ein Recht darauf gibt es natürlich nicht, aber im Fall der Fälle kann man dies bis zu 4 Wochen im Jahr tun, ohne das der Versicherungsschutz in der Sozialversicherung (auch gesetzlichen Krankenversicherung) erlischt.

Da "unbezahlter Urlaub" in Großbritanien, Kanada, Australien und scheinbar auch in der Schweiz sehr gut funktioniert, sollten deutsche Firmen eigentlich mithalten können
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

Epprechtstein

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13

Mittwoch, 3. Dezember 2014, 10:26

Vielleicht nicht ganz vergleichbar :denk: Ich verstehe es eher so, das ein vorher festgelegtes Arbeitspensum zu einem vereinbarten Entgelt zu erbringen ist, dem Arbeitgeber allerdings es relativ wurscht ist, wie oft ein Mitarbeiter sich dafür sehen lässt, solange das erwartete Ergebnis zu mindestens 100% in Ordnung ist und der vorgegebene Zeitrahmen erfüllt wird.

Fitschi

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14

Mittwoch, 3. Dezember 2014, 10:31

So hätte ich das auch verstanden. Der Arbeitnehmer kann nach belieben Urlaub machen , aber das Gehalt läuft weiter , oder?
Wenn man unbezahlten Urlaub nimmt bekommt man ja normalerweise kein Entgelt dafür.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

WXYZ

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15

Mittwoch, 3. Dezember 2014, 11:53

Den Artikel habe ich auch so verstanden, dass die erste Priorität die Erledigung der aufgetragenen Tätigkeiten ist und eben nicht die Anwesenheitspflicht, formuliert auf zwingend 8 Stunden (von X bis Y Uhr) am Tag, 5 Tage in der Woche, 22 Tage im Monat, 220 Tage im Jahr.