Reiseforum - Reiseberichte

Unister hat vor einigen Monaten ein Portal gestartet. Das Prinzip ist relativ einfach: Hoteliers werden aufgefordert, Kontingente von Gratis - Zimmern und ggf. Zusatzleistungen wie z. B. Verpflegung bereitzustellen. Der interessierte Gast kann sich bei Holidayreporter registrieren und um einen Freiaufenthalt bewerben. An- und Abreise gehen auf eigene Kosten. Im Gegenzug VERPFLICHTET er sich, nach dem Urlaub eine Bewertung abzugeben, die dann wohl auf den diversen Unister - Buchungsportalen veröffentlicht wird. Aber vermutlich erst, nachdem der Hotelier sie "abgesegnet" hat .

Eine Garantie dafür, dass die Bewerbung als "Holidayreporter" angenommen wird und man tatsächlich einen Freiaufenthalt bekommt, kann man sich mit Premiummitgliedschaften in verschiedenen Stufen erwerben (Preise zwischen € 8,90 und 69,-/ Monat, Vertragslaufzeit lt. AGB 12 Monate, automatische Verlängerung um weitere 12 Monate, wenn nicht spätestens 3 Monate vor Vertragsende gekündigt wird -> Abo"falle"?).

Für mich hat das Ganze so ein ganz besonderes "Geschmäckle". Und zwar einen Geschmack nach erkauften Bewertungen und evtl. sogar Manipulation.

Ein Blick auf die Hotelauswahl auf dieser Seite fiel aus meiner Sicht eher betrüblich aus. Für mich ist kaum was passendes dabei. Und ich stelle mir die Frage, wie vertrauenswürdig gerade Hotelbewertungen auf den Unister - Buchungsportalen sein können und vor allem, als wie vertrauenswürdig ich ein Hotel einstufen kann, welches meint, es nötig zu haben, Gäste umsonst bei sich wohnen zu lassen, nur um eine Hotelbewertung zu bekommen?

Stimmt, da hatten wir das Thema schonmal kurz angerissen

Ich hab mich mal etwas genauer mit der Seite beschäftigt. Für mich ist es nichts und rechnen wird es sich wahrscheinlich vor allem für Unister, denn ohne einen gebührenpflichtigen Premiumaccount hat man, soweit ich gesehen habe, kaum eine Chance auf einen "Gewinn". Und man muss sich registrieren bzw. seine Daten an Unister weitergeben. Wo man dann ja praktischerweise auch gleich die Flüge buchen kann

Es erstaunt mich allerdings nicht, dass ausgerechnet die A&O - Hotels, die sich schon diverse Gerichtsverfahren mit HC geliefert haben, da mit sehr vielen Hotels vertreten sind. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt

Eben. Ok - ein Aufenthalt pro Jahr je nach gezahlter "Premiumklasse" wird zwar in unterschiedlichen Höhen und Preisstufen garantiert... aber ob das dann auch immer zu den von einem selbst gewünschten Zeiten funktioniert, sei mal so dahingestellt.

Derzeit ist bei der Stufe "Premium Economy" z. B. das A&O Düsseldorf für 4 Tage angegeben. Würde über booking.com im April € 167,- kosten. Das ist zwar teurer als der günstigste Jahresbeitrag beim Holidayreporter, aber man hätte die Sicherheit, auch tatsächlich zum gewünschten Termin dort wohnen zu können. Und ist danach nicht verpflichtet, eine Bewertung zu schreiben, sondern darf das freiwillig und wo man will tun

Sieht für mich danach aus. Oder es ist eine Art Trotzreaktion gegen große Bewertungsportale. Man weiß es nicht. Dabei konnte noch kein Hotel der Welt (genausowenig wie jeder Dienstleister, jedes Geschäft und jede Firma) je verhindern, dass darüber gesprochen wird. Egal, ob gut oder schlecht. Früher (ohne Internet) zwar nur im Bekannten- und Kollegenkreis - heute eben durch das Internet in deutlich größerem Umfang. Damit muss man halt leben, sich damit arrangieren und das Beste daraus machen. Durch "Gratis" - Zimmer "erkaufte" oder meinetwegen auch "erschlichene" Bewertungen auf Portalen, die für Otto Normalverbraucher auf der Suche nach Hotelbewertungen unrelevant sind, bringen da m. E. herzlich wenig. Otto Normalverbraucher schaut nämlich auch auf den großen Bewertungsportalen wie z. B. HC oder tripadvisor, bevor er bucht. Und wenn Otto Normalverbraucher weiß, wie ein Hotel zu so manch einer Bewertung auf anderen Portalen gekommen ist, dann wird er wahrscheinlich recht wenig Vertrauen dazu haben. Das ist jetzt aber nur meine ganz persönliche Meinung dazu.