Besucht im Dezember 2014
1904 wurde der prächtige Bahnhof an der Bismarckstraße durch die deutsche Kolonialmacht gebaut, damit sollte die Anbindung der Hafenstadt an das Inland verbessert werden. Die Züge wurden gebraucht, um Waffen zur Bekämpfung der Herero- und Nama-Aufstände zu transportieren. Später wurden die Routen wichtig für den Diamantenhandel in Kolmannskuppe (s.
Nähe Lüderitz: Kolmannskuppe / Kolmanskop). Aufwendig war der Betrieb immer.
Doch die unwirtliche Umgebung machte die Strecke auch zu einer Attraktion für Anwohner und Touristen, die in den Waggons komfortabel durch die Wüste schaukelten, während der Wind an den Fenstern zerrte. Vor etwa hundert Jahren haben 515 Angestellte durch den Bahnhof in der Stadt Arbeit gefunden. Das ist lange her. Mit der wirtschaftlichen Flaute in der ehemaligen Diamantenstadt wurden die Züge unrentabel, transportierten bald nur noch Güter. 1996 wurde die Strecke komplett still gelegt, der Verfall der Gleise machte den Zugverkehr unmöglich.