Das Hofmobiliendepot bzw. Möbelmuseum Wien ist ein echter Geheimtipp unter Wiens Museen. Auf einer Fläche von 4.500 m2 wird Wohnkultur (Möbel, Zier- und Gebrauchsgegenstände) aus 3 Jahrhunderten gezeigt.
Auch das Gebäude selbst ist interessant. Ein Biedermeierhaus wurde mit einem modernen Zubau versehen:
Auch für Sisi-Romantiker handelt es sich um einen interessanten Ort. Immerhin wurde fast das gesamte Mobilar für die Sisi-Filme aus dem Hofmobilien-Depot ausgeliehen. Das Gemälde der Kaiserin Elisabeth ist übrigens ca. 2 x 4 m groß:
Auch sonst findet man hier jede Menge Original-Möbel aus dem Fundus der Habsburger:
Stühle, Stühle, Stühle. Aus dem Biedermeier, moderne Exemplare wie der berühmte Stuhl Wiggle, der aus Karton besteht (übrigens ist der Wiggle-Stuhl ein Entwurf des Architekten Frank Gehry, der auch das tanzende Haus in Prag konstruiert hat). Auch Leihgaben anderer Museen, wie dem tollen Vitra Design Museum, findet man hier.
Original Wiener Kaffeehausmöbel / Möbel aus der Wiener Postsparkasse und andere Stücke der Wiener Moderne von Hoffmann, Loos und Wagner, wie z.b. die berühmte "Sitzmaschine":
Sonderausstellung zum Thema IKEA (bis 11. Juli):
Interessant sind die Lochstühle. IKEA ist ja immer mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Ist der Lochstuhl von IKEA (Mitte, hell) ein Plagiat des Entwurfs von Roland Rainer (Rechts, dunkel) für die Wiener Stadthalle? Dann ist der Stadthallen-Stuhl aus den 50ern aber auch nur eine billige Kopie eines Josef Hoffmann Stuhls (rot), der bereits 1929 von Thonet in Serie hergestellt wurde.
Was ist denn da in der Vitrine?
Lauter kleine Modelle von berühmten Stühlen:
Fazit: Ein sehr interessantes Museum, wenn man sich für die Habsburger und ihre Zeit, oder für Möbel an sich interessiert. Viel Wiener Flair ohne Gedränge (im Vergleich zu Hofburg oder Schönbrunn).
Facts:
Eintrittspreis € 6,90
Aufpreis für Führungen: € 1,50
Fotografieren erlaubt!
Adresse: Andreasgasse 7, 1070 Wien
www.hofmobiliendepot.at